Bundesfreiwilligendienst bei den Johannitern: "Mentale Stärke ist gefragt"

Die Hilfsorganisation betreut junge Menschen als Bufdis oder FSJler.

Fabian Täubert ist Bufdi bei der Johanniter-Unfall-Hilfe und arbeitet im Hausnotruf mit.
Fabian Täubert ist Bufdi bei der Johanniter-Unfall-Hilfe und arbeitet im Hausnotruf mit. | Foto: Johanniter/Schweiger

Salzgitter. Gelassenheit: Das ist eine Eigenschaft, die Fabian Täubert bei seiner Arbeit als Bundesfreiwilligendienstleistender (Bufdi) im Ortsverband Salzgitter der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) täglich sehr gut gebrauchen kann. Seit November 2019 ist der Wolfenbütteler bei der Hilfsorganisation beschäftigt und arbeitet jetzt – nach einer kurzen Stippvisite im Menüservice – im Hausnotruf mit. Und das vor allem eigenverantwortlich. Wenn in der Schicht sein Telefon klingelt, heißt das: Täuberts Hilfe ist gefragt. „Ich bin in Salzgitter, Goslar und Bad Harzburg im Einsatz.“ Dies berichtet die Johanniter-Unfall-Hilfe in einer Pressemitteilung.


Neben Fabian Täubert sind zwischen Uelzen und Goslar noch 20 weitere Bufdis und FSJler (FSJ: Freiwilliges Soziales Jahr) im Regionalverband Harz-Heide angestellt. Für 12 bis 18 Monate erhalten junge Menschen – die Mehrheit kommt nach dem Abitur zur JUH – die Gelegenheit, noch vor Studium oder Ausbildung das Berufsleben kennenzulernen. Neben dem Einblick in den Alltag und die Organisation einer großen Hilfsorganisation, lernen FSJler und Bufdis vor allem eines: Verantwortung zu übernehmen. Samantha Brinkwirth, Dienststellenleiterin des Johanniter-Ortsverbands Salzgitter, ist es wichtig, Bufdis und FSJler auf Augenhöhe in den JUH-Alltag zu integrieren. „Wir nehmen junge Menschen in unser Team auf, führen sie verantwortungsvoll in die einzelnen Bereiche hinein und übertragen ihnen gern die nötige Verantwortung“, sagt Brinkwirth. Im Ortsverband Salzgitter werden FSJler und Bufdis in den Bereichen Hausnotruf, Menüservice und Kindertagesstätten eingesetzt.

Fabian Täubert arbeitet 24 Stunden am Stück und hat dann 48 Stunden frei. Während seiner 24-Stunden-Schicht ist er die gesamte Zeit in der Dienststelle und schläft auch dort. Er weiß nie, wann und warum das Telefon läuten wird. „Viele Anrufer benötigen meine Hilfe, weil sie hingefallen sind und nicht mehr alleine aufstehen können“, sagt Täubert. Zu Anfang war der 18-Jährige noch ziemlich nervös, wenn er in den Einsatz musste, aber das hat sich schnell gelegt. „Man geht ja auch in fremde Häuser und fremde Leben hinein“, sagt er. „Jetzt gerate ich aber nicht mehr in Stress - und das muss auch so sein.“ Um ihn grundlegend auf seine Aufgabe vorzubereiten, hat der angehende Student an vier Wochenenden eine Sanitätshelfer-Ausbildung absolviert, dazu müssen regelmäßig Seminare zur Weiterbildung besucht werden. Grundsätzlich sei ein FSJ oder ein Bundesfreiwilligendienst für viele Menschen geeignet, meint Täubert. Aber gewisse Voraussetzungen sollte man natürlich erfüllen. „Man darf keine Scheu haben, mit den Menschen in Kontakt zu kommen, man muss auf die Leute eingehen können und braucht durchaus eine mentale Stärke“, sagt Fabian Täubert. Und Gelassenheit, die schadet natürlich auch nicht.


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