Gaslieferant nicht Schuld an Explosion: War es Manipulation?

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Manipulation an der bestehenden Hausinstallation kann gefährliche Folgen haben. Symbolfoto: pixabay
Manipulation an der bestehenden Hausinstallation kann gefährliche Folgen haben. Symbolfoto: pixabay | Foto: Pixabay

Lebenstedt. Nach der Explosion am Samstag in der Wohnung eines Mehrfamilienhauses in der Kattowitzer Straße gehen nun die Ermittlungen unter Hochtouren weiter. regionalHeute.de hat beim Gaslieferanten Avacon nachgefragt, ob es Hinweise auf Leitungsprobleme gibt. Doch Avacon konnte ein Fehler in den Leitungen mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen.


Ralph Montag, Pressesprecher des Gaskonzerns, erklärte, dass grundsätzlich die Verantwortlichkeit des Zulieferers am Übergabepunkt endete. An diesem ist die Hausinstallation angeschlossen, für die einzig der Hauseigentümer zuständig sein würde. Im speziellen Fall "Kattowitzer Straße" konnte bisher kein Fehler auf Seiten des Lieferants festgestellt werden.

Avacon war gleich vor Ort


Ein Techniker des 24/7-Bereitschaftsdienstes sei auf Anruf der Feuerwehr gleich am Unglücksort gewesen und habe die ordnungsgemäße Abriegelung von Strom und Gas sichergestellt, so Pressesprecher Montag. Gaslecks an den eigenen Leitungen würden in der Regel ungefährlich verlaufen, da diese meist im Freien verlaufen würden. Durch die stark riechenden Geruchsstoffe, die sich in dem Gas befänden, würden diese zudem schnell erkannt werden. Durch die sofortige Vermengung mit der Luft käme es hier ebenfalls nur unter extrem ungünstigen Umständen zu Gefahrensituationen.

Anders sei dies natürlich bei den fremden Hausinstallationen. Hier könne es natürlich, da meist im Gebäudeinneren verlegt, zu kritischen Situationen kommen, wenn das System ein Leck aufweist. Hier dienen aber ebenfalls die absichtlich beigemengten Geruchsstoffe der schnellen Indikation.

War es Manipulation?


Der Pressesprecher nimmt die Haustechniker allerdings in Schutz und gibt zu bedenken: In den meisten Fällen kommt es zu Unfällen und Verpuffungen durch Manipulation, also den mutwilligen Eingriff in die genormte Installation. Die zwei Hauptgründe seien:

  1. Betrügerische Absichten: hier versuchen die Täter meist durch Eingriff in das Leitungssystem Zähler zu umgehen, um so die Rechnung zu drücken.

  2. Böswillige Absichten:hier wird durch den Eingriff gezielt versucht ein Personen- oder Sachschaden herbeizuführen.


Weiterhin käme es auch immer wieder zu Unfällen mit explosiven Behältern, die gar nichts mit den Gasanschlüssen zu tun haben. Als Beispiel nannte Montag Camping-Gasflaschen.

In Salzgitter seien es insgesamt 17.800 Haushalte, die von Avacon mit Gas versorgt werden würden. Nur ein Fall aus den letzten Jahren war dem Pressesprecher bekannt, bei dem es in Salzgitter einen Gasunfall gegeben habe: dies allerdings selbstverschuldet und der zweiten Kategorie zuzuordnen.

Wonach riecht das Gas?


Wie der Pressesprecher Ralph Montag mitteilt, sei der Geruchsstoff im Gas, der auf mögliche Lecks hinweist, in zwei unterschiedlichen Ausführungen vorhanden. Es gebe Stoffe, die nach faulen Eiern riechen, ein anderer Stoff riecht eher künstlich, beißend nach Klebstoff. In beiden Fällen würde bereits leichte Mengen reichen, um unangenehm aufzufallen. Nichts, was man im Normalfall einfach "überriechen" könne.

Sollten Bewohner einen entsprechenden Geruch feststellen, dann sollte jegliche Elektrik vermieden werden, es sollte gut gelüftet und das Haus verlassen werden. Unbedingt sollte im Anschluss die Servicenummer angerufen werden (Servicenummer Avacon: 0800-4282266). Der Bereitschaftsdienst ist rund um die Uhr erreichbar und prüft die Situation vor Ort. Hierfür entstehen den Bewohnern auch keine Kosten. Es komme schon häufig vor, dass andere Geruchsquellen falsch interpretiert werden würden und es sich um kein Gas handele, allerdings hätten die Mitarbeiter dafür Verständnis: Sicherheit gehe hier vor.

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