Lebende Hühner in Müllsäcken entsorgt - Tierschutz kommt in letzter Sekunde

Die Hühner seien auch vorher nicht gut gehalten worden.

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Die Hühner wurden in letzter Sekunde gerettet.
Die Hühner wurden in letzter Sekunde gerettet. | Foto: Tierschutzverein Salzgitter und Umgebung e.V.

Salzgitter. Am vergangenen Mittwoch machte eine Spaziergängerin in Salzgitter einen schockierenden Fund. In der Erikastraße, Ecke Kolberger Straße bewegte sich etwas - jemand hatte drei lebendige Hühner in Säcke gesteckt und sie zugeschnürt. „Die drei Legehennen waren doppelt in 60 Liter Säcke eingepackt. Offensichtlich wollte jemand sicher gehen, dass die Tiere keine Luft mehr bekommen“, berichtet Benjamin Kozlowski vom Vorstand des Tierschutzvereins Salzgitter. Am Donnerstag habe sich der Fund wiederholt, diesmal mit sechs Hühnern in der Hedwigstraße.


Der Tierschutz in Salzgitter hat in diesen Tagen außergewöhnlich viel zu tun. Corona bedingte Tierabgaben sorgten erst kürzlich für einen Aufnahmestopp im Tierheim Salzgitter, vier ausgesetzte Hundewelpen erregten zu dem die Gemüter von Tierfreunden in der gesamten Region – und nun der nächste Aufreger im Süden Salzgitters. „Die Dame öffnete den Beutel und musste schockiert feststellen, dass dort drei Hühner eingepackt waren“, erzählt Tierheimleiterin Friederike Maibaum. Sie machte sich direkt auf den Weg und übernahm die Tiere in ihre Obhut.

Tiere in schlechtem Zustand


Wer sich der drei Hühner auf diese grausame Art entledigen wollte, sei bislang nicht bekannt. Fest stehe aus Sicht des Tierschutzes, dass derjenige sich auch vorher nicht gut um die Tiere gekümmert habe. „Die Flügel waren abgeratscht und unprofessionell gestutzt“, schildert Maibaum den äußerlichen Zustand. „Zudem sind sie stark abgemagert.“

Weitere Hühner ausgesetzt


Doch nur einen Tag später folgte der nächste Schock: erneut riefen besorgte Tierfreunde die Hotline des Tierheims an, um auf ein weiteres Huhn aufmerksam zu machen. Tierheimleiterin Maibaum setzte sich erneut ins Auto, um sich die Situation anzuschauen. „Vorort stellte sich heraus, dass es sich um sechs weitere Hühner handelte, die ihrem Schicksal überlassen wurden.“ Dieses Mal wurden die Tiere auf der Rückseite der Dr. Klaus-Schmidt-Hauptschule auf der Hedwigstraße in Salzgitter-Bad gesichtet, also nur wenige hundert Meter vom Fundort der tags zuvor gefundenen Tiere. „Mithilfe von zwei Anwohnern konnten wir die sechs Hühner einfangen und sichern“, erzählt Friederike Maibaum und dankt den Helfern. Offensichtlich wurden auch diese Tiere zuvor in Säcke verpackt und entsorgt. Ob sich die ausgesetzten Hühner selbst befreien konnten oder von Passanten befreit wurden, ist hingegen nicht bekannt.

Gesundheitlich geht es den inzwischen neuen Hühnern den Umständen entsprechend gut. „Die Tiere haben nach ihrer Befreiung kräftig nach Luft geschnappt. Viel länger hätten sie nicht in den Säcken bleiben dürfen“, so die Tierheimleiterin.


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