Nacktfotos und Kinderpornos: Neue Details im Lehrer-Skandal

von Nick Wenkel


Noch 2016 unterrichtete der heute 37-Jährige an der Gottfried-Linke-Realschule in Salzgitter. Jetzt droht ihm eine Bewährungsstrafe. Foto: Janosch Lübke
Noch 2016 unterrichtete der heute 37-Jährige an der Gottfried-Linke-Realschule in Salzgitter. Jetzt droht ihm eine Bewährungsstrafe. Foto: Janosch Lübke

Salzgitter. Ein ehemaliger Lehrer der Gottfried-Linke-Realschule soll während seiner Amtszeit von einer damals 14-jährigen Schülerin ein Nacktfoto im Austausch gegen eine bessere Note erhalten haben. Nun kommen allerdings weitere schockierende Details an die Öffentlichkeit. Demnach sicherte die Polizei erst vor kurzem kinderpornographische Inhalte, bei einer Durchsuchung seiner Wohnung.


Der mittlerweile 37-Jährige wurde nach dem Fund zu einer Geldstrafe verurteilt. Das bestätigt Hans Christian Wolters, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig, auf Anfrage von regionalHeute.de. „Es ist richtig, dass der betroffene Lehrer wegen des Besitzes von Kinderpornographie zu einer Geldstrafe von 80 Tagessätzen verurteilt worden ist", so Wolters. Die Verurteilung sei aber bereits im Frühjahr 2018 erfolgt.

Ein „Küsschen" für eine bessere Note


Auch der aktuell relevante Fall liegebereits einige Jahre zurück. Damals soll der Salzgitteraner Lehrer gleich zwei Mal ein Nacktfoto der damals 14-jährigen Schülerin erhalten haben. In einem Fall habe das Mädchen eine bessere Deutsch-Note erhalten, im anderen habesie ein Elterngespräch abwenden können. Auch bei anderen Schülerinnen habe der 37-Jährige Annäherungsversuche gestartet, mit vielen habe er nach der Schule im Internet gechattet. Eine bessere Note habe er zumindest in einem Fallfür ein „Küsschen" der Schülerin angeboten, wie ein Chatverlauf zwischen Lehrer und Mädchen in der BILD-Zeitung zeigt.

Unverzüglich suspendiert


Nunmuss sich der 37-Jährige vor Gericht verantworten. Ihm droht eine Freiheitsstrafe von zehn Monaten auf Bewährung. Der Lehrer hat mittlerweile Einspruch gegen den Strafbefehl eingelegt. Demnächst könnte es also zu einer öffentlichen Verhandlung kommen. Doch damit nicht genug: Sobald der aktuelle Prozess abgeschlossen ist, droht dem Lehrer die Fortführung seines Disziplinarverfahrens durch die Niedersächsische Landesschulbehörde. Nachdem die Gottfried-Linke-Schule im November 2016 über die Zwischenfälle in Kenntnis gesetzt wurde, habe die Behörde eigenen Aussagen zufolge unverzüglich gehandelt und den Salzgitteraner noch im selben Jahr suspendiert.

Nie wieder Lehrer in Niedersachsen?


Der 37-Jährige wird aller Voraussicht nach nicht mehr unterrichten – zumindest in Niedersachsen. „Mit dem Disziplinarverfahren strebt die Landesschulbehörde die Entfernung aus dem Landesdienst an", bestätigt ein Behördensprecher gegenüber unserer Online-Zeitung.


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