Neue Details nach Unfall: Leonie hatte alles richtig gemacht

von


Die Ampel zeigte zum Zeitpunkt des Unfalls Grünlicht. Foto: Alexander Panknin
Die Ampel zeigte zum Zeitpunkt des Unfalls Grünlicht. Foto: Alexander Panknin | Foto: Alexander Panknin

Salzgitter. Vor zwei Tagen wurde die kleine Leonie auf ihrem Schulweg Opfer eines tragischen Unfalls in Lebenstedt. Seitdem laufen die Ermittlungen auf Hochtouren, unzählige Zeugenaussagen werden derzeit ausgewertet. Nach aktuellem Ermittlungsstand ist das Mädchen bei Grün über die Ampelkreuzung gegangen, hat sich also richtig verhalten.


Wie Polizeisprecher Björn Hirsch gegenüber unserer Online-Zeitung bestätigte, durfte jedoch auch der Busfahrer zeitgleich bei Grün rechts abbiegen. Bleibt die Frage: Hat der Fahrer des Gelenkbusses das kleine Mädchen übersehen?

Menschliches Versagen?


Der Verdacht, dass es sich um einen tragischen Fall menschlichen Versagens handelt, verdichtet sich nach den bisherigen Erkenntnissen. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung aufgenommen. Wichtig sei dabei herauszufinden, ob der Busfahrerdas Kind überhaupt hätte sehen können. Dazu werde der Ablaufrekonstruiert.

Unklar ist noch das direkte Geschehen im Vorfeld des Unfalles. Hier erhofft sich die Staatsanwaltschaft weitere Hinweise. Insbesondere die Passagiere, die sich im Bus befanden, könnten wichtige Beobachtungen gemacht haben.

Da jedoch viele der Aussagenvon Kindern stammen und diese zum Teil weiterhin von Seelsorgern betreut werden, ist es für die Beamten grundsätzlichschwer, deren Wahrheitsgehalt abschließend zu beurteilen. Besonders dramatisch ist in diesem Zusammenhang eine Äußerung, dass Leonie vor den Bus geschubst worden sei. Die Polizei prüft auch diese Möglichkeit.

<a href= Der Ort des Gedenkens der kleinen Leonie. ">
Der Ort des Gedenkens der kleinen Leonie. Foto:



Bereits gestern wurde der Körper des Mädchens in die Gerichtsmedizin gebracht.Ein entsprechendes schriftliches Gutachten werde nunverfasst. Die Gesamtauswertung könne aber noch mehrere Wochen dauern, soChristian Wolters von der Staatsanwaltschaft Braunschweig. Ein erstes Vorabergebnis liegt allerdings vor. Dieses belegt eindeutig, dass Leonie keine Chance hatte, diesen Unfall zu überleben.

Die Anzahl der eingesetzten Seelsorger wurde inzwischen erhöht. Auch der Busfahrer und dessen Familie würden betreut, heißt es. Selbst für die Rettungskräfte, die an diesem Morgen im Einsatz waren, sei das Erlebte nur schwer zu verarbeiten. Die Notfallseelsorge der Berufsfeuerwehr Salzgitter ist im Dauereinsatz.

Verbreitung von Bildern - Erste Strafverfahren


Die Polizei warnte erneut vor der Verbreitung von Handy-Fotos, die unmittelbar nach dem Unfalldas leblose Kind zeigten (regionalHeute.de berichtete). Esseiin den hochfrequentierten WhatsApp-Gruppen der Schüler grausames Bildmaterial in Umlauf gekommen. Eltern wurden ebenfalls aufgerufen, die Smartphones ihrer Kinder zu überprüfen. Mittlerweile konnten die Quellen weitestgehend eingegrenzt werden, so dass von einer weiteren Verbreitung nicht ausgegangen werden könne. Drei Strafverfahren seien bislang eingeleitet worden.

Lesen Sie auch:


https://regionalsalzgitter.de/tiefe-trauer-in-salzgitter-freunde-vermissen-leonie/

https://regionalsalzgitter.de/nach-toedlichem-unfall-kvg-braunschweig-zeigt-sich-betroffen/

https://regionalsalzgitter.de/polizei-warnt-verbreitung-von-zeugenfotos-verboten/


mehr News aus Salzgitter