Die Salzgitter Flachstahl GmbH (SZFG), eine Tochtergesellschaft der Salzgitter AG, hat mit dem Projekt „Feuerverzinkung 3“ (FV3) am Standort Salzgitter eine der größten Einzelinvestitionen der vergangenen zehn Jahre gestartet. Projektpartner als Anlagenbauer ist die SMS group aus Düsseldorf. Das Unternehmen berichtet in einer Pressemitteilung.
Die neue Produktionsanlage mit 500.000 Tonnen Jahreskapazität ergänzt die beiden bereits vorhandenen Feuerverzinkungen der SZFG. „Dieses Projekt ist ein wesentlicher Baustein der Strategie des Salzgitter-Konzerns, die für den Geschäftsbereich Flachstahl auf qualitatives Wachstum setzt. Wir stärken damit unsere Marktposition als Hersteller von Premiumprodukten für die nationalen und internationalen Kunden aus der Automobilindustrie. Wir haben uns für diese Investition entschieden, obwohl sich die politisch-gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für industrielle Großprojekte in Deutschland und Europa derzeit in eine ungünstige Richtung entwickeln“, erklärtder Ingenieur Prof. Dr. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG.
Der Betriebsstart der FV3 wird im Jahr 2022 erfolgen. Es sollen dann höchstfeste Stahlgüten für Anwendungen in Karosserie und Fahrwerk produziert werden, die eine wichtige Rolle für den automobilen Leichtbau und bei der Fahrzeugsicherheit spielen.
Ulrich Grethe, Mitglied der Konzerngeschäftsleitung und Vorsitzender der SZFG- Geschäftsführung: „Die FV3 ist zugleich auch für die Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Stahlstandorts Salzgitter und der dortigen Arbeitsplätze wichtig, weil wir mit dieser Investition unser schon heute hochwertiges Produktportfolio weiter optimieren.“ Die neue Anlage wird feuerverzinkte Bleche mit Dicken zwischen 0,7 und 2,5 Millimetern bei Breiten zwischen 900 und 1.700 Millimetern erzeugen. Die zu Coils aufgewickelten Bänder haben ein Maximalgewicht von 32 Tonnen.
Die Produktion hoch- und höchstfester Stahlsorten wird aufgrund sehr hoher Abkühlraten und der Integration eines Oxidations-/Reduktionsprozesses in den Ofen der FV3 ermöglicht. „Das Werkstoffspektrum wird von höchstfesten Dualphasenstählen über Complexphasenstähle bis hin zu Quench- und Partitioning-Stählen reichen“, erläutert Dr.-Ing. Michael Brühl, Betriebsdirektor Kaltflach der Salzgitter Flachstahl GmbH. Die Konfiguration der Gesamtanlage bietet zugleich die baulichen und technischen Voraussetzungen, weitere innovative Werkstoffkonzepte zu realisieren.
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