Taubenproblem in KVG Bausabstellhalle - Taubenhaus soll Abhilfe schaffen

Gemeinsam mit dem Verein „Stark für Tiere e.V.“ soll die Taubenpopulation kontrolliert und tiergerecht verringert werden.

Inga Gröschler, Stark für Tiere e.V. und Dirk Reese, Betriebsleiter KVG Betriebshof Salzgitter Lebenstedt.
Inga Gröschler, Stark für Tiere e.V. und Dirk Reese, Betriebsleiter KVG Betriebshof Salzgitter Lebenstedt. | Foto: KVG intern

Salzgitter. Schon seit Jahren gibt es auf dem Betriebshof der KVG Braunschweig in SZ-Lebenstedt ein Taubenproblem. In der hinteren Busabstellhalle leben aktuell um die 40 Tauben. Jegliche Versuche, die Tiere zu verscheuchen, waren bis dato erfolglos. Der Kot der Tiere verschmutzt Busse und Halle massiv, KVG-Mitarbeitende finden regelmäßig die Hinterlassenschaften der Tiere an Schuhen und auf der Kleidung wieder. Die Tiere nisten zudem wettergeschützt in der Stahlkonstruktion der Halle und vermehren sich dort ungehindert weiter.

Nun probiert die KVG gemeinsam mit Inga Gröschler vom Verein “Stark für Tiere e.V.“ einen neuen Ansatz, den der tierschutzgerechten Bestandskontrolle durch einen Taubenschlag, der in der Vergangenheit bereits in über 60 Kommunen erfolgreich Anwendung gefunden hat. Zusammen mit Frau Gröschler, verantwortlich für die Vereins-Abteilung „Taubenengel Salzgitter“, wurde hinter der Busabstellhalle Anfang Oktober ein Taubenhäuschen aufgestellt. Grundlage dafür bildet ein Standardgartenhäuschen mit individueller, vogelrechter Innenausstattung und Einflugöffnung. Dies teilt die KVG in einer Pressemitteilung mit.

Nach erfolgreichem Aufbau des Häuschens gehe es nun erst einmal darum, die Tauben nicht nur an die neue Unterkunft, sondern erst einmal an Körnerfutter generell zu gewöhnen. Trinkwasser würden die Tauben in der Umgebung zu genüge finden, aber wie sie sich bisher ernährt haben, sei nach wie vor unklar. Einmal täglich würden derzeit Mitarbeitende des Vereins vorbeikommen und strategisch Futter ausstreuen - auf dem Dach des Taubenhauses, am Einfluggitter sowie am Boden der Busabstellhalle. Die Tiere seien schreckhaft und scheu, selbst die Futtersuche am Boden scheine ihnen nicht geheuer zu sein. Ein erster Erfolg sei jedoch sichtbar, denn die Tiere würden das Körnerfutter annehmen, vereinzelte Tiere wären auch schon auf dem Taubenhaus gesichtet worden. Gröschler vermutet, dass die Tiere traumatisiert seien und es noch etwas Geduld und Zeit erfordere, um sie umzusiedeln. Gegebenenfalls möchte sie mit einem Lockpärchen nachhelfen. Bemerken die Vögel, dass andere Artgenossen im Taubenhaus brüten, würden sie nachziehen, da sie das Taubenhaus dann als sichere Unterkunft anerkennen.

Nach erfolgreicher Umsiedelung würden die Tauben als standorttreue Tiere dann zu 80 Prozent ihrer Zeit im Taubenhaus verbleiben, um dort von Vereinsmitgliedern regelmäßig gefüttert und auf ihren Gesundheitszustand kontrolliert zu werden. Beginnen die Vögel zukünftig in den Nistboxen des Häuschens zu brüten, sollen ihre Eier durch Gipsattrappen ersetzt werden. Durch dieses tierfreundliche Konzept werde der Bestand der Tauben kontrolliert und nach und nach schonend verringert. Betriebsleiter der KVG, Dirk Reese, sei begeistert vom Konzept: „Frau Gröschlers Konzept ist durch und durch überzeugend. Wir sind optimistisch, dass wir mit der Hilfe des Vereins „Stark für Tiere e.V.“ endlich unser Taubenproblem nachhaltig lösen können und dies sowohl zu unseren als auch zu den Gunsten der Tiere.“

Weitere Taubenschläge geplant


Die Aktion ist ein regionales Pilotprojekt, Inga Gröschler sei aktuell auch mit der Stadt Salzgitter für weitere Taubenhäuser im Gespräch. Dafür habe sie vom Konrad-Fonds 40.000 Euro erhalten. Mit dem Geld sollen zeitnah ähnliche betreute Taubenschläge in Lebenstedt und Fredenberg entstehen, wodurch nach Gröschlers Schätzungen in Zukunft bis zu zwei Tonnen weniger Taubenkot in den Innenstädten anfallen würde und die Taubenpopulation drastisch reduziert werden könnte.


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