Schülervertretungen lehnen Schülerjahreskarte für 365 Euro ab


Von der Fahrkarte im Jahresabo hätten die meisten Schüler nichts, lautet die Kernaussage. Symbolfoto: Pixabay
Von der Fahrkarte im Jahresabo hätten die meisten Schüler nichts, lautet die Kernaussage. Symbolfoto: Pixabay | Foto: Pixabay

Wolfsburg/Braunschweig. Die Stadtschülerräte und Jugendringe aus Wolfsburg und Braunschweig lehnen einen regionalen Schülerfahrschein als Jahreskarte ab und fordern stattdessen die Einführung einer entsprechenden Monatsfahrkarte. Der Jugendring Braunschweig, der Jugendring Wolfsburg, der Stadtschülerrates Braunschweig und es Stadtschülerrat Wolfsburg veröffentlichten hierzu eine gemeinsame Pressemitteilung.


Hintergrund ist die Debatte im Zusammenhang mit einem Gutachten zur Einführung eines kostengünstigen Schülertickets auf regionaler Ebene, das am 04. September im Ausschuss für Regionalverkehr des Regionalverbandes Braunschweig vorgestellt wurde.

Laut Informationsvorlage des Regionalverbandes wurden insgesamt 13 unterschiedliche Modelle untersucht. Darunter befanden sich verbundweit gültige regionale Schülermonatsfahrkarten zum Preis von 15, 20 und 30 Euro, verbundweit gültige regionale Jahresfahrkarten zum Preis von 240 und 365 Euro und gestaffelte Modelle, bei denen die Monatsfahrkarte im Stadttarif für 15, beziehungsweise 20 Euro und verbundweit für 30, beziehungsweise 45 Euro zu erwerben wäre sowie entsprechende gestaffelte Modelle als Jahresfahrkarte. Für die genannten Modelle würde laut Gutachten der verbandsweit anfallende Zuschussbedarf zwischen knapp zwei Millionen Euro bis 5,2 Millionen Euro liegen. Bei einer Lösung, bei der sämtliche Schüler verbundweit komplett kostenlos fahren würden, betrüge dieser 10,33 Millionen Euro.

Bereits in der Informationsvorlage des Regionalverbandes wurde deutlich, dass derzeit offensichtlich die Jahresfahrkarte für 365 Euro favorisiert wird. Einige Äußerungen von Vertretern von Fraktionen im Regionalverband gehen in eine ähnliche Richtung.

Wenig Vorteile beim Jahresticket


Für die Stadtschülerräte Wolfsburg und Braunschweig sowie die Jugendringe Wolfsburg und Braunschweig steht jedoch fest, dass die regionale Schülerfahrkarte auf jeden Fall als Monatsfahrkarte eingeführt werden muss. Eine regionale Schülerjahresfahrkarte lehnen sie ab: „Grundsätzlich begrüßen wir die Einführung einer kostengünstigen regionalen Schülerfahrkarte. Diese muss jedoch auf jeden Fall als Monatsfahrkarte angeboten werden, da viele Schüler eine entsprechende Fahrkarte nicht das ganze Jahr über benötigen und von einer Jahresfahrkarte nur wenig oder gar nicht profitieren würden“, sagt der Stadtschülerrat Wolfsburg. „In Wolfsburg zum Beispiel kostet eine Schülermonatsfahrkarte für das Stadtgebiet derzeit ca. 50 Euro. Wer diese nur für die kalte Jahreszeit von November bis Februar benötigt, zahlt damit in der Summe etwas mehr als 200 Euro. Eine regionale Jahresfahrkarte für 240 Euro oder auch 365 Euro würde für diese Gruppe keinen Vorteil bringen“, ergänzt Jens Hortmeyer vom Stadtjugendring Wolfsburg.

"Man fühlt sich im Stich gelassen"


„Auf den ersten Blick klingt es erst mal gar nicht so schlecht, wenn in der Zeitung steht, dass Schüler zukünftig vielleicht für einen Euro pro Tag kreuz und quer durch die gesamte Region fahren können. Wenn dies jedoch nur möglich ist, wenn man auch für 365 Tage im Jahr diesen Preis bezahlt, fühlt man sich schon ein wenig im Stich gelassen“, sagt Hendrik Hübner vom Stadtschülerrat Braunschweig. „Eine regionale Schülermonatsfahrkarte muss für alle Schüler konzipiert sein. Es kann nicht angehen, dass große Gruppen von dieser nicht profitieren würden und das ganze dann auch noch als Erfolg verkauft wird. Wir fordern die Fraktionen im Regionalverband daher auf, die regionale Schülerfahrkarte nicht als Jahresfahrkarte, sondern als Monatsfahrkarte einzuführen, damit auch wirklich alle Schüler von dieser profitieren“, schließt Kai Fricke vom Stadtjugendring Braunschweig.


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