Sechs Tote und 67 infizierte Bewohner in Wolfenbütteler Pflegeheim

Knapp die Hälfte der Bewohner hat sich inzwischen mit dem Coronavirus infiziert, sechs sind bereits verstorben. Auch unter den Mitarbeitern hat sich das Virus verbreitet.

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Curanum, Senioren, Seniorenpflegeresidenz Wolfenbüttel, Symbolbild, Foto: Archiv
Curanum, Senioren, Seniorenpflegeresidenz Wolfenbüttel, Symbolbild, Foto: Archiv | Foto: Archiv

Wolfenbüttel. Seit Wochen steigen die Coronazahlen in der Region stark an. Nicht selten sind Alten- und Pflegeheime von Infektionen betroffen. Auch die Wolfenbütteler Seniorenresidenz Curanum berichtet von zahlreichen COVID19-Fällen. Derzeit sind dort insgesamt 67 der 146 Bewohner und zwölf Mitarbeiter mit dem Virus infiziert, sechs Bewohner starben an oder mit COVID-19, wie Tanja Kurz, Sprecherin der Korian-Gruppe auf Anfrage von regionalHeute.de erklärt.



Vor rund zwei Wochen wurde bekannt, dass sich einige Bewohner und Mitarbeiter mit dem Coronavirus angesteckt hatten. Inzwischen gibt es 79 Coronafälle in dem Pflegeheim. Zudem hat das Heim mehrere Todesfälle zu beklagen. "Die Bewohner zeigen keine, bis schwere Symptomatik. Leider sind sechs Bewohner mit oder an Covid-19 verstorben. Ein Verlust ist immer schwer. Unsere Gedanken sind bei den Hinterbliebenen", zeigt sich Tanja Kurz betroffen.

Die Corona-bedingte Situation in der Einrichtung ist derzeit eine Herausforderung.

- Tanja Kurz, Pressesprecherin Korian




In Anbetracht der Situation, dass auch zwölf Mitarbeiter erkrankt sind, wollten wir von Tanja Kurz wissen, ob und wie man die Bewohner in der Einrichtung versorgen kann und ob ausreichend Pflegepersonal zur Verfügung steht. "Der Pflegkräftemangel in Deutschland ist natürlich ein großes Thema. Die Belastung für die Mitarbeiter ist, insbesondere jetzt aufgrund der hohen quarantänebedingten Ausfälle, hoch. Wir sind unseren Mitarbeitern sehr dankbar für die Mehrarbeit, die sie leisten und für ihre Flexibilität, Dienstzeiten anzupassen, um die coronabedingten Ausfälle ihrer Kollegen zu kompensieren. Um die Arbeitsbelastung zu reduzieren, beanspruchen wir zusätzlich Unterstützung durch Leasingkräfte", so Tanja Kurz und erklärt, dass der Personalschlüssel einer Pflegeeinrichtung einen Fachkräfteanteil von 50 Prozent vorgibt. Die andere Hälfte bestehe aus Hilfskräften, die zum Teil angelernt wurden. "Hilfskräfte ohne Pflegeerfahrung beschäftigen wir in der Regel sehr selten. Die Corona-bedingte Situation in der Einrichtung ist derzeit eine Herausforderung. Da wir die Ausfälle zum Teil jedoch durch Leasingkräfte kompensieren können, besteht derzeit keine Gefahr, die Einrichtung zu schließen", sagt Tanja Kurz.



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