So lange stand man 2024 in Niedersachsen im Stau - Bilanz veröffentlicht

Auch unsere Region ist bei den Top 3 der längsten Staus - räumlich und zeitlich - mehrfach vertreten.

Die Anzahl der Staus auf Niedersachsens Autobahnen nahm 2024 zu.
Die Anzahl der Staus auf Niedersachsens Autobahnen nahm 2024 zu. | Foto: ADAC / Achim Otto

Niedersachsen. Im Jahr 2024 gab es mehr Staus auf Niedersachsens Autobahnen, die Gesamtlänge der Staus nahm dagegen im Vergleich zum Vorjahr ab. Laut der aktuellen ADAC Staubilanz stauten sich die Fahrzeuge auf insgesamt 80.800 Kilometern, was einen Rückgang von 3.676 Kilometern gegenüber dem Jahr 2023 bedeutet. Die Anzahl der Staus stieg jedoch auf 38.312, was 2.188 mehr sind als im Vorjahr. Die Wartezeit erhöhte sich auf 36.238 Stunden, 3.835 Stunden mehr als 2023. Das berichtet der ADAC in einer Pressemitteilung.



Baustellen bleiben die Hauptursache für Staus. Besonders betroffen waren die Monate Mai, Juni, August, September und Oktober. Im Mai wurden 3.690 Staus mit einer Gesamtdauer von 4.154 Stunden und einer Länge von 8.677 Kilometern verzeichnet. Der August war mit 3.986 Staus, 4.198 Stunden und 9.329 Kilometern der staureichste Monat. Das hohe Verkehrsaufkommen, insbesondere während der Ferienzeiten und um die Feiertage, trug ebenfalls zur Zunahme der Staus bei.

Top 3 der Autobahnen mit den meisten Staus


Die A1 verzeichnete 7.461 Staus mit einer Gesamtlänge von 21.753 Kilometern. Im Jahr 2023 waren es 7.539 Staus und 22.397 Kilometer. Die Langzeitbaustellen auf dieser Strecke erforderten viel Geduld von den Autofahrern, ähnlich wie im Vorjahr. Auf der A7 gab es 7.161 Staus und 19.518 Staukilometer, während es 2023 noch 6.572 Staus und 20.356 Kilometer waren. Diese Autobahn war besonders zwischen Hamburg und Hannover stark belastet, was auch im letzten Jahr der Fall war. Die A2 verzeichnete 5.192 Staus mit einer Länge von 17.264 Kilometern, im Vergleich zu 5.126 Staus und 18.043 Kilometern im Vorjahr. Hier sorgte das hohe Verkehrsaufkommen im Berufsverkehr für häufige Staus, ähnlich wie im Jahr 2023.

Längste Einzelstaus des Jahres


Der längste Einzelstau des Jahres ereignete sich am 17. Mai 2024 auf der A7 zwischen Großburgwedel und Soltau-Ost. Der Stau erstreckte sich über 30 Kilometer und dauerte über 16 Stunden. Ein weiterer langer Stau ereignete sich am 21. Mai 2024 auf der A2 zwischen Braunschweig-Watenbüttel und Hannover-Herrenhausen – mit einer Länge von 29 Kilometern und einer Dauer von 10 Stunden. Am 2. Juni 2024 gab es einen 29 Kilometer langen Stau auf der A7 zwischen Bispingen und Mellendorf, der 9,3 Stunden dauerte.

Längste Staus nach Dauer


Der längste Stau nach Dauer ereignete sich am 28. März 2024 auf der A2 zwischen Königslutter und Eilsleben. Dieser Stau dauerte 21 Stunden und war 20 Kilometer lang. Am 4. Dezember 2024 gab es einen 20 Stunden langen Stau auf der A2 zwischen Helmstedt West und Braunschweig Ost, der 12 Kilometer lang war. Die Stauursache war ein Unfall. Ein weiterer langer Stau ereignete sich am 21. Dezember 2024 auf der A 2 zwischen Königslutter und Eilsleben, der 19 Stunden und 19 Kilometer lang war.

Staureichste Tage im Jahr 2024


Die staureichsten Tage konnten während des Pfingstreiseverkehrs beobachtet werden. Am 17. Mai 2024 gab es 213 Staus mit 310 Staustunden und 779 Kilometern Länge. Am 30. Mai 2024 wurden 196 Staus mit 283 Staustunden und 571 Kilometern Länge gezählt. Am 21. Mai 2024, dem Ende der Pfingstferien, gab es 160 Staus mit 209 Staustunden und 412 Kilometern Länge. Am 22. Mai 2024 wurden 217 Staus mit 273 Staustunden und 528 Kilometern Länge gezählt. Am Beginn der Osterferien, dem 28. März 2024, gab es 157 Staus mit 208 Staustunden und 459 Kilometern Länge.

Um die Stausituation zu verbessern, ist eine effizientere Koordination der Baustellen notwendig. Wenn Baustellen auf Autobahnen und Bundesstraßen in einer Region zeitlich und räumlich besser abgestimmt werden, können Überlastungen im Verkehrssystem vermieden werden. Zusätzlich könnte die Förderung von Verkehrsinformationen und -diensten dazu beitragen, die Stausituation zu entschärfen.

Echtzeitinformationen über Verkehrsbedingungen und alternative Routen könnten den Verkehrsteilnehmenden helfen, Staus zu vermeiden und ihre Fahrten effizienter zu planen. Der ADAC setzt bereits auf moderne Technologien wie Floating Car Data, um präzise Verkehrsdaten zu sammeln und zu analysieren. Eine verstärkte Nutzung und Weiterentwicklung solcher Dienste könnte langfristig zu einer besseren Verkehrsflusssteuerung beitragen.

Wie kommt der ADAC an die Staudaten?


Der ADAC nutzt zur Stauermittlung Fahrzeugflotten mit ihren Geschwindigkeitsdaten. Nutzer von Online-Navigationsgeräte, Smartphone-Apps sowie Onboard units der Fuhrparks großer Speditionen liefern ständig anonymisiert und automatisiert ihre Positions- und Geschwindigkeitsinformationen („Floating Car Data“, im Durchschnitt mehr als 1 Mrd. Positions- und Geschwindigkeitsinformationen täglich) von deutschen Straßen. Diese Live-Daten werden zur Berechnung von Verkehrsstörungen verwendet.

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