Stahlseil gerissen: Feuerwehr rettet Person aus Fahrstuhl

Der Aufzug steckte zwischen zwei Stockwerken fest und musste mechanisch angehoben werden. Der Einsatz dauerte mehrere Stunden.

Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Braunschweig. Am heutigen Dienstagvormittag gegen 9.16 Uhr wurde die Feuerwehr Braunschweig zu einem Geschäfts- und Ärztehaus alarmiert. Ausgelöst hatte die Brandmeldeanlage. Dies geht aus einem Einsatzbericht der Feuerwehr hervor.



Am Einsatzort ergab die Erkundung, dass ein Rauchmelder im Schacht eines Aufzugs ausgelöst hatte. Ein Brandereignis lag zwar nicht vor, allerdings war eine Person im Aufzug eingeschlossen.

Unglücklicherweise steckte die Kabine zwischen zwei Stockwerken fest, sodass ein Ausstieg weder nach unten oder oben möglich war. Die weitere Erkundung ergab, dass ein Stahlseil der Anlage gerissen und der Aufzug von einer Sicherheitsfangeinrichtung gestoppt wurde. Vermutlich entstand durch diesen Vorgang eine Staubaufwirbelung, die zur Auslösung des Rauchmelders im Schacht führte.

Höhenrettung im Einsatz


Der maschinenraumlose Aufzug konnte zudem nicht mittels der Notsteuerung bedient werden. In Absprache mit einer sachkundigen Fachfirma wurden Einsatzmittel der Feuerwehr eingesetzt, um den Aufzug mechanisch bewegen. Bei der eingeschlossenen Person
bestanden keine akuten gesundheitlichen Probleme, sodass ein geordnetes Anheben des Fahrkorbs beschlossen wurde. "Bei einer einsetzenden Panik hätten wir das Dach der Kabine aufgetrennt und die Person binnen Minuten gerettet. Allerdings wäre der Schaden immens gewesen", so der Einsatzleiter.

Es folgte eine nicht alltägliche Rettung. Mit den Einsatzkräften der Höhenrettung wurde an der Decke des Kabinenschachtes im 5. Obergeschoss ein 32 Kilonewton Mehrzweckzug installiert. Dieser zog im Einsatzverlauf die Kabine nach oben, sodass die Person selbstständig aussteigen konnte. Die Bedienung des Mehrzweckzugs erfolgte von den im Seil hängenden Einsatzkräften.

Bis zum Mittag


Im Aufzugsschacht wurden zudem diverse redundante Sicherungen verbaut, die einerseits das Abstürzen als auch das unkontrollierte Hochfahren der Kabine verhindern sollten. Die technische Personenbefreiung war in den Mittagsstunden abgeschlossen. Die eingeschlossene Person wurde während der Maßnahmen betreut und mit einem kleinen Imbiss versorgt. Nach der Befreiung wurde die Person ambulant vom Rettungsdienst untersucht.

"Aufzugsanlagen verfügen über vielfältige Sicherheitseinrichtung. Diese haben auch im vorgenannten Fall funktioniert", so die Feuerwehr.


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