Stark-Watzinger warnt vor "immer dramatischerem" Lehrermangel

Angesichts immer neuer Meldungen über Unterrichtsausfall an Schulen warnt Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) vor einem dramatischen Lehrermangel.

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Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Angesichts immer neuer Meldungen über Unterrichtsausfall an Schulen warnt Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) vor einem dramatischen Lehrermangel. "Der Lehrermangel nimmt immer dramatischere Formen an", sagte sie der "Bild".


Man sehe etwa mit Blick auf die Grundkompetenzen von Grundschülern schon jetzt "alarmierende Defizite", die durch die Corona-Pandemie verschärft worden seien. Die Länder stünden bei der Lehrerausbildung und -einstellung vor einer "Herkulesaufgabe". Wichtig sei es jetzt, den "Lehrerberuf attraktiver zu machen und ihm mehr Wertschätzung entgegenzubringen". Dabei gehe es um "einen modernen und möglichst digitalen Arbeitsort, Freiräume zur Unterrichtsgestaltung, Entlastung von Bürokratie und bessere Fortbildungsmöglichkeiten".

Auch wenn der Bund hier nicht viel tun dürfe, kündigte die Bildungsministerin an: Der Bund wolle die Länder "künftig mit vier thematischen Kompetenzzentren für digitales und digital gestütztes Unterrichten sowie einer breit angelegten Transfer- und Vernetzungsstelle" unterstützen. Auch Thomas Jarzombek (CDU), bildungspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundesfraktion, sprach sich für eine Unterstützung durch den Bund aus. Der Bund solle für die Länder "als Dienstleister" auftreten, ihnen bspw. Zertifizierungen beim Datenschutz an die Hand geben.

Um die Lehrer auch kurzfristig zu entlasten, setzt Jarzombek neben einem einfacheren Berufseinstieg für Quereinsteiger, mehr Assistenzen an den Schulen auch auf eine Verschlankung der Bürokratie, u. a. durch Künstliche Intelligenz (KI). "Beispielsweise bei Korrektur- oder Verwaltungsarbeiten kann KI Lehrern das Leben erheblich einfacher machen", so Jarzombek. "Die Länder sind sich der herausfordernden Lage an den Schulen sehr bewusst und arbeiten intensiv an Lösungen", sagte Astrid-Sabine Busse (SPD), Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Familie. Kurz- und mittelfristig würde dem Lehrkräftemangel "mit einer Vielzahl von Maßnahmen vor Ort in den Schulen" begegnet.

Als Beispiele nannte Busse die Ausweitung der Qualifizierung von Quereinsteigern, eine Ausweitung von Weiterbildungsmaßnahmen für eine Lehrbefähigung für eine andere Schulart oder ein weiteres Unterrichtsfach und den Einsatz bereits pensionierter Lehrer oder Masterstudierender.


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