Strack-Zimmermann macht Druck bei Taurus-Lieferung an Ukraine

Angesichts der massiven russischen Luftangriffe auf die Ukraine hat die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann weitere Waffenlieferungen an die Ukraine gefordert, insbesondere von Taurus-Marschflugkörpern.

von


Marie-Agnes Strack-Zimmermann (Archiv)
Marie-Agnes Strack-Zimmermann (Archiv) | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Angesichts der massiven russischen Luftangriffe auf die Ukraine hat die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann weitere Waffenlieferungen an die Ukraine gefordert, insbesondere von Taurus-Marschflugkörpern. "Wir dürfen keine Angst vor unserer eigenen Courage haben, darauf hofft Putin", sagte sie der "Rheinischen Post".


Die Ukraine brauche mehr Munition, mehr Ersatzteile für den Leopard 2, aber vor allem auch den Marschflugkörper Taurus. "Deutschland muss ihn endlich liefern, um die russischen Nachschublinien zu unterbrechen", sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag. "Die Aussage: `As Long as its takes` werden wir helfen, klingt zynisch, wenn Europa der Ukraine zwar genug liefert, damit sie nicht verliert, aber zu wenig, um ihr komplettes Territorium zu befreien", sagte Strack-Zimmermann. Die Ukraine brauche Europas Unterstützung.

Europa brauche die Ukraine, wenn man verhindern wolle, dass Putins imperialistischer Feldzug weitergehe und irgendwann auch Deutschland erreiche, so die FDP-Politikerin. Nach Ansicht des CDU-Außenpolitikers Roderich Kiesewetter ist die russische Armee durch die Schwäche des Westens und insbesondere durch die deutsche Zurückhaltung bei der Taurus-Lieferung an die Ukraine bestärkt worden. "Die massiven russischen Angriffe auf zivile Infrastruktur waren so leider zu erwarten. Russland sieht sich durch die westliche Schwäche bestärkt", sagte Kiesewetter der "Rheinischen Post".

"Deshalb ist die mangelnde Unterstützung nicht nur unterlassene Hilfeleistung, die die ukrainischen Opferzahlen hochtreibt, sondern sie ist de facto eine Unterstützung Russlands", sagte der frühere Bundeswehr-Oberst. Schwäche werde von Russland als "Einladung zur Vernichtung" gesehen. Die Lieferung des Marschflugkörpers Taurus sei nicht nur seit Mai des vergangenen Jahres überfällig, sondern ihr Ausbleiben habe die russische Invasionsarmee sogar bestärkt. Es ermögliche, dass Verteidigungslinien verstärkt und Versorgungswege ausgebaut würden.

"Taurus ist wichtig, weil dieses System so effektiv ist und damit Versorgungs- und Kommandostrukturen weit hinter der Front ausgeschaltet werden können", analysierte der CDU-Politiker und ergänzte: "Es könnte die für Putins Machtsystem so wichtige Kertsch-Brücke zerstört werden und somit die Versorgung der russischen Truppen über die Krim verhindert werden, die Schwarzmeerflotte zerstört und die russischen Truppen zum Aufgeben gezwungen, die Krim somit befreit werden." Ein einzelnes Waffensystem entscheide zwar nicht den Krieg, aber Taurus könne das Momentum für die Ukraine zurückbringen, sagte Kiesewetter.


mehr News aus der Region


Themen zu diesem Artikel


Ukraine CDU FDP Krieg Bundeswehr