Strack-Zimmermann wirft Scholz und Steinmeier Sprachlosigkeit vor

FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist davon überzeugt, dass die SPD mit Verteidigungsminister Boris Pistorius als Kanzler besser fahren würde als mit Amtsinhaber Olaf Scholz.

von


Marie-Agnes Strack-Zimmermann (Archiv)
Marie-Agnes Strack-Zimmermann (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist davon überzeugt, dass die SPD mit Verteidigungsminister Boris Pistorius als Kanzler besser fahren würde als mit Amtsinhaber Olaf Scholz. "Pistorius wäre mit Sicherheit ein guter Bundeskanzler und wäre mit Sicherheit auch sehr beliebt", sagte sie dem Fernsehsender "Welt". "Aber das dürfen die beiden Herren unter sich ausmachen, da mische ich mich nicht ein."


Strack-Zimmermann kennt nach ihren Worten Pistorius schon lange: "Und ich fand ihn immer sympathisch. Der ist so richtig handfest. Ich mag das, weil das auch ganz geradeaus durch die Mitte ist und nicht dieses etwas Unklare." Der Minister sei seit langem Deutschlands beliebtester Politiker, und sie glaube, dass er als Kanzler "bei der Bevölkerung anders ankäme, weil er spricht". Aber das müsse die SPD regeln. Und weiter: "Ich finde es super schade, dass der Kanzler das nicht macht." Sie könne sich im Übrigen gut vorstellen, "dass der Kanzler not amused ist, dass er jemand holt, der 15 Monate kontinuierlich weit vor ihm ist".

Den Vorwurf der Sprachlosigkeit erhob sie nicht nur gegen den Kanzler, sondern auch gegen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: "Der redet immer nur, wenn der Tannenbaum hinter ihm leuchtet, um dann allen zu sagen, wie toll Weihnachten ist." Dabei gebe es viele schwierige Themen, über die die Politik sprechen sollte. Menschen hätten wegen des Krieges in der Ukraine Ängste und fragten sich: "Was kommt auf uns zu?" Aber: "Nur Sprechenden kann man zuhören, um mal die Lage einzubetten und zu sagen, warum wir was machen."

Strack-Zimmermann räumte ein, dass sie ihr Nerv-Potenzial politisch gezielt einsetzt. "Das Nerven ist dann eine Strategie, wenn man das Gefühl hat, dass wir - in meinem Bereich Verteidigung, was die Ukraine betrifft, was wir machen müssen mit der Bundeswehr - nicht schnell genug sind. Und das sind wir objektiv nicht. Denn das, was entschieden wird, ist sozusagen immer hinterher." Daher glaube sie, "dass man auch mal anstrengend sein muss und auch immer wieder den Finger in die Wunde legen, weil sonst bewegen wir uns nicht". Privat sei sie aber ganz anders: "Da bin ich total handzahm. Da komme ich nach Hause, rolle mich direkt ein und lege mich ins Körbchen."


mehr News aus der Region


Themen zu diesem Artikel


Ukraine Bundeswehr SPD FDP