Köln. Städte und Gemeinden in NRW, die bei der Kommunalwahl 2009/2010 einen eher linksgerichteten Bürgermeister wählten, haben die erneuerbaren Energien in den folgenden zehn Jahren weniger stark ausgebaut als Kommunen mit konservativem Stadt- oder Gemeindeoberhaupt. Das zeigt eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln (IW), über die die "Rheinische Post" (Mittwoch) berichtet.
Untersucht wurde, inwieweit kommunale Faktoren den Ausbau erneuerbarer Energien beeinflussen. Demnach fiel die zugebaute Leistung durch erneuerbare Energien in Gemeinden mit eher linkem Bürgermeister um durchschnittlich knapp 4.700 Megawatt geringer aus als in anderen Gemeinden. Das sind fast 22 Prozent. Als "links" gelten in der Studie beispielsweise grüne, linke oder SPD-Bürgermeister, aber auch parteilose, die von diesen Parteien unterstützt wurden.
CDU- und FDP-regierte Kommunen etwa bezeichnen die Autoren als "konservativ". Das IW hat verschiedene Erklärungsansätze für das Untersuchungsergebnis: Möglicherweise habe der Ausbau der erneuerbaren Energien eine geringere Priorität bei "linken" Bürgermeistern gehabt, schreiben die Studienautoren. Oder sie konnten oder wollten sich bei dem Thema weniger stark durchsetzen, weil sie mehr Verständnis für Bürgerbewegungen aufbringen konnten, die sich gegen Windkraftanlagen direkt neben ihrem Haus wehrten.
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