Sturmtief "Kirsten" erfasst die Region - Warum die steife Brise gefährlich werden kann

Seinen Höhepunkt wird das Sturmtief in der Region am späten Nachmittag erreichen.

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(Symbolbild) | Foto: regionalHeute.de

Region. Sturmtief Kirsten beschert der Region einen windigen Mittwoch. Der deutsche Wetterdienst hat für weite Teile Deutschlands eine Warnung vor Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 70 und 85 km/h herausgegeben. Auf dem Brocken im Harz werden sogar Windböen bis zu 130 km/h erwartet. Da ein Großteil der Region im Binnenland liegt, eigentlich keine große Sache. Oder doch? Der Deutsche Wetterdienst erklärt, warum ein Sturmtief im Sommer gar keine Orkanböen braucht, um immense Schäden anzurichten.


"Kirsten" ist nicht die erste ihres Namens. Im März 2008 zog ein gleichnamiges Sturmtief mit Windgeschwindigkeiten zwischen 80 und 95 km/h hinweg. Die "Kirsten", die uns am heutigen Mittwoch heimsuchen wird, ist mit Böen bis maximal 80 km/h deutlich schwächer und wird ihren Höhepunkt in der Region am späten Nachmittag erreichen. Dabei klettert das Thermometer tagsüber bei Dauerbewölkung und gelegentlichen Schauern nur noch auf 16 bis 18 Grad.

Im Norden des Landes seien einzelne kurze Gewitter nicht ganz ausgeschlossen. "Sollten diese auftreten, können sie lokal orkanartige Böen um 110 km/h im Gepäck haben", berichtet Meteorologe Tobias Reinartz auf der Website des Deutschen Wetterdienstes und ergänzt: "Zum Abend hin lässt der Wind dann von Südwesten her rasch nach und am Donnerstag ist der Spuk auch schon wieder vorbei. Insgesamt betrachtet könnte man nun vielleicht meinen, dass der Sturm nicht die ganz große Nummer ist. Wirft man aber einen Blick in den Kalender und anschließend auf die zum Teil ausgetrockneten Wälder, so ergibt sich rasch eine risikobehaftete Lage."

Brisante Lage durch Trockenheit und belaubte Bäume


Ein Herbststurm im Sommer brauche nicht die Kraft eines Orkans, um immense Schäden zu verursachen. "Die Bäume sind Jahreszeitbedingt noch voll belaubt und bieten damit dem Wind eine große Angriffsfläche", erklärt Reinartz. Während im laubfreien Winter Bäume im Allgemeinen erst ab Windstärke 10 (etwa 90 km/h) nachgeben, reichen dafür im Sommer schon Windstärken bis 80 km/h. "Dazu kommt in einigen Regionen noch die Trockenheit der letzten Wochen, sodass dort die Wälder durch Trockenstress ohnehin schon sehr geschwächt in den stürmischen Mittwoch gehen." Bei diesen Wäldern würde dann bereits Windstärke acht (etwa 70 km/h) reichen, um dicke Äste auf den Boden krachen zu lassen.


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