Selbstmord hinter Gittern: Künstliche Intelligenz soll Leben retten

Getestet sollen intelligente Kamerasysteme.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Niedersachsen. In Niedersachsen soll Künstliche Intelligenz zur Suizidprävention und Verbesserung der Sicherheit in Justizvollzugsanstalten sorgen - zumindest soll es demnächst erprobt werden. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf einen Antrag der Landtagsfraktionen CDU und SPD hervor. Getestet werden sollen intelligente Kamerasysteme, welche gefährliche Situationen erkennen und entsprechend Alarm schlagen sollen.



Die digitalen Kamerasysteme, sind mittels automatisierter, auf Algorithmen basierender Analysesoftware in der Lage, bestimmte gefahrenträchtige Verhaltensmuster von Personen zu erkennen. Bei der offenen Beobachtung öffentlicher Orte oder auch der Zellen von suizidgefährdeten Gefangenen könnten sie Gefahrensituationen erkennen und alarmieren. Das Sicherheitspersonal wird dann auf die Situation aufmerksam, kann am Bildschirm selbstständig das Geschehen bewerten und gegebenenfalls die notwendigen Maßnahmen einleiten. Geprobt werde dieses System etwa bereits in Nordrhein-Westfalen zur Suizidprävention.


Eine Million Euro Kosten


Im ursprünglichen Antrag sollte die Landesregierung den rechtlichen Rahmen für den Einsatz schaffen und ein Ausschreibungsverfahren für das Forschungsprojekt einleiten. Für das Forschungsprojekt hat mittlerweile die Bietergemeinschaft FZI Forschungszentrum Informatik (FZI1) in Karlsruhe und VOMATEC2 Innovations vom Logistik Zentrum Niedersachsen (LZN) den Zuschlag erhalten. Die Kosten betragen zirka eine Million Euro, die auf drei Haushaltsjahre verteilt sind.


Es wurde zudem eine Projektgruppe implementiert, der neben Vertreter der Bietergemeinschaft auch Gefängnismitarbeiter angehören. Als übergeordnetes Steuerungsgremium wurde ein Lenkungskreis eingerichtet. Bereits Ende April fand das erste Treffen aller Beteiligten digital statt. Wann es mit dem Forschungsprojekt genau losgeht, steht noch aus.


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