Wolfenbüttel. Gerade zu später Stunde, wenn keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr fahren, möchte man manchmal einfach nur schnell nach Hause. In solchen Momenten kann ein Taxi zum Retter in der Not werden. Doch was passiert, wenn man seinen Hund dabei hat und der Fahrer einen einfach stehen lässt? Genau das ist wohl einer Frau passiert, die darüber in einer Facebook-Gruppe in Wolfenbüttel berichtete.
In der Gruppe informierte sie: "Taxifahrten mit Hund sind bei einem Taxiunternehmen in WF abends/nachts nicht mehr erwünscht." Daraufhin äußerten sich zahlreiche Nutzer, die kein Verständnis für diese Vorgehensweise zeigten.
regionalHeute.de fragte bei dem Taxi-Unternehmen nach. Tatsächlich bestätigte dies: Manche Fahrer nehmen ab einer gewissen Uhrzeit keine Hunde mehr mit. Doch dafür gibt es einen Grund.
Das Taxi-Unternehmen erklärt
Zunächst stellte das Unternehmen klar, dass es hierzu keine fixe Regelung geben würde. Grundsätzlich sei die Mitnahme von Hunden gestattet, es würde allerdings im Ermessen des Fahrers liegen, ob er ein Tier mitnimmt.
Wie viele Kommentatoren in der Facebook-Gruppe bereits vermutet haben, geht es dabei um die Hygiene. In 99 Prozent aller Fälle müsse der Fahrer nach einem Tiertransport das Fahrzeug aussaugen. Das sei betriebswirtschaftlich zwar nicht sinnvoll, trotzdem könne man dies tagsüber noch leisten, da zu dieser Zeit viele Fahrzeuge im Einsatz sind.
Abends seien aber oft nur ein bis zwei Taxen verfügbar. Da könne man den Aufwand nicht stemmen. An- und Abfahrt dauerten im Schnitt rund 20 Minuten, hinzu kämen 20 weitere Minuten für das Aussaugen des Fahrzeugs. "Deshalb gibt es viele Fahrer, die abends dann eben keine Hunde mehr fahren wollen", erklärt das Unternehmen.
"Mein Hund ist aber sauber"
Oftmals hieße es seitens der Besitzer, dass ihre Hunde aber ganz besonders sauber seien, berichtet das Taxi-Unternehmen. Tatsächlich war dies auch auf Facebook die Reaktion einiger Hundehalter. "Faktisch hinterlassen die Hunde aber Haare, das hat ja mit Sauberkeit nichts zu tun, und viele Menschen, einschließlich mancher unserer Fahrer haben Allergien", erklärt das Unternehmen.
Deswegen würde man auch keinen Fahrer zwingen, Hunde mitzunehmen. Hinzu käme ein weiterer wichtiger Punkt: "Die Hauptkunden sind nicht Hundebesitzer mit ihren Tieren oder Jugendliche in der Nacht, sondern kranke Menschen. Dialysepatienten, Chemotherapie- oder Bestrahlungspatienten, viele ältere Leute, die oft eine angeschlagene Gesundheit haben, da muss man schon ein wenig vorsichtig sein."
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