Tornado über Baddeckenstedt hinterlässt Spur der Verwüstung

Noch immer ist die K75 zwischen B6 und Söderhof wegen der Sturmschäden voll gesperrt.

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Am Dienstagabend fegte ein Tornado über Baddeckenstedt hinweg.
Am Dienstagabend fegte ein Tornado über Baddeckenstedt hinweg. | Foto: Feuerwehr Samtgemeinde Baddeckenstedt

Baddeckenstedt. Die meisten Teile der Region blieben von dem für gestern angekündigten Unwetter weitestgehend verschont. In Braunschweig liefen binnen kürzester Zeit Straßen und Keller voll. Schwer getroffen hat es auch die Samtgemeinde Baddeckenstedt. Hier wütete gegen 20 Uhr ein Tornado.


Wie die Feuerwehr der Samtgemeinde Baddeckenstedt berichtet, wurden die Kräfte um 20.21 Uhr mit dem Stichwort "Hilfeleistung" zur L496 gerufen. Zunächst sei man davon ausgegangen, dass es sich hier um einen Routineeinsatz, bei dem kleinere Äste auf der Straße lagen, handelte. Doch es kam anders.

Baumkronen regelrecht abgerissen


Vor Ort stellten die Einsatzkräfte mit Erschrecken fest, dass ein Tornado eine Schneise von der L496 (Sehlde - Heere) über die K75 (Nauenburg - Söderhof) und weiter über die Bundestraße 6 zwischen Haverlah und der Nauenburg gezogen hatte. Dickste Stämme lagen kreuz und quer, ganze Baumkronen waren von den Stämmen abgerissen und waren mehrere Meter weit geflogen. Die K75 war auf etwa 300 Metern, die B6 auf zirka 500 Metern komplett voller Baumkronen, arm- und beindicken Ästen und durch das Blattwerk verwüstet.

Mehrere hundert Meter zog sich die Schneise entlang der L496 undK75
Mehrere hundert Meter zog sich die Schneise entlang der L496 undK75 Foto: Feuerwehr Samtgemeinde Baddeckenstedt


Unter größter Vorsicht habe man in allen Bereichen die Fahrbahn geräumt, um sie zumindest wieder passierbar zu machen und den gestauten Verkehr kontrolliert abfließen zu lassen. Gefahr sei allerdings von dicken Ästen und Baumkronen ausgegangen, die noch halb an und in den vielen betroffenen Bäumen hingen.

Große Äste versperrten die Fahrbahn.
Große Äste versperrten die Fahrbahn. Foto: Feuerwehr Samtgemeinde Baddeckenstedt


Nachdem alle Fahrzeuge aus den Gefahrenstellen herausgelotst waren, wurden im Rahmen einer angeforderten Amtshilfe für die Polizei durch die Feuerwehren alle betroffenen Straßen abgesperrt. Lediglich die Straße zwischen Sehlde und Heere konnte jedoch wieder freigegeben werden. Die B6 und die K75 sind weiterhin gesperrt.

"Ein Naturereignis, welches es in dieser Intensität schon lange nicht mehr bei uns gegeben hat. Glücklicherweise hat sich die Windhose nicht auf "bebauten" Gebiet ausgetobt. Nicht auszudenken, wenn", heißt es seitens der Feuerwehr.

Weitere Einsätze


Auch auf der A39 waren die Kräfte im Einsatz.
Auch auf der A39 waren die Kräfte im Einsatz. Foto: Feuerwehr Samtgemeinde Baddeckenstedt


Weitere Einsätze gab es noch im Bereich der A39/B6 und Burgdorf Bahnhof. Hier waren Straßen überspült, die von den Einsatzkräften gesichert, geräumt und gereinigt werden mussten.

In Burgdorf war eine Straße überspült.
In Burgdorf war eine Straße überspült. Foto: Feuerwehr Samtgemeinde Baddeckenstedt.



Einsatzkräfte bepöbelt


Die Feuerwehr sicherte die Einsatzstelle. Dafür wurden sie auch noch angepöbelt.
Die Feuerwehr sicherte die Einsatzstelle. Dafür wurden sie auch noch angepöbelt. Foto: Feuerwehr Samtgemeinde Baddeckenstedt.


"Enttäuschend und sehr frustrierend für unsere freiwilligen Helfer waren ein paar unschöne Erlebnisse bei der Durchführung der Absperrmaßnahmen", kritisiert die Feuerwehr abschließend. Während des Einsatzes auf der B6 wurden die Kräfte beschimpft und aggressiv angegangen, weil sie ihrer Arbeit nachkamen und für die Sicherheit vor Ort sorgten.

"Das geht gar nicht! Wir alle brauchen weiterhin motivierte Helfer, denen wir mit Respekt begegnen und auf die wir dann Tag und Nacht zählen können. Ehrensache, oder?"


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