Übergabe der Geschichts- und Erinnerungstafel


Übergabe der Geschichts- und Erinnerungstafel und ein behindertengerechter Zugang an die Öffentlichkeit in Heiningen. Die Gedenkstätte in Heiningen erinnert an 79 russische Soldaten. Symbolbild. Foto: Anke Donner
Übergabe der Geschichts- und Erinnerungstafel und ein behindertengerechter Zugang an die Öffentlichkeit in Heiningen. Die Gedenkstätte in Heiningen erinnert an 79 russische Soldaten. Symbolbild. Foto: Anke Donner | Foto: Anke Donner)



Heiningen. Am Dienstag wurde auf der Kriegsgräberstätte Heiningen eine Geschichts- und Erinnerungstafel sowie ein behinderten gerechter Zugang an die Öffentlichkeit übergeben. Heinz-Günter Gutmann vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. berichtet im Nacholgenden über die Übergabe.

Die Übergabe der Infotafel sei durch den Bürgermeister der Samtgemeinde Oderwald Marc Lohmann, Martin Hortig, Vorsitzender des Volksbundes für den Kreisverband Wolfenbüttel, Walter-Johannes Herrmann, Bezirksvorsitzender Braunschweig und Herrn P. Reshetnikov, Vizekonsul aus Hamburg der Russischen Förderation erfolgt, heißt es in dem Bericht. Auf der Kriegsgräberstätte Heiningen ruhen 76 sowjetische Kriegsgefangene des 2. Weltkrieges aus dem Arbeitslager 16 – Heiningen, die bei den Reichswerken Hermann Göring in Salzgitter Zwangsarbeit leisten mussten und an Arbeitsüberforderung, Krankheit und Unterernährung gestorben sind, beschreibt Heinz-Günter Gutmann. Die Vorschriften der Wehrmacht für diese Gruppe seien von der rassistischen Ideologie des Nationalsozialismus geprägt gewesen. Die Gefangenen der Roten Armee wurden schlecht ernährt, mussten besonders hart arbeiten, Arbeitsschutzmaßnahmen galten für sie nicht und schon bei geringen Verstößen drohte Ihnen strenge Bestrafung. Der Gefangene Nikolai Ewus wurde auf der Baustelle erschossen.

Infotafel von Schülern erarbeitet


Die Tafel wurde durch Schülerinnen und Schüler der Carl-Gotthard-Langhans-Schule BBS unter der Leitung von Katja Borm inhaltlich erarbeitet. Die Tafel wurde finanziell ermöglicht durch die Samtgemeinde Oderwald, die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und die Wolfenbütteler Heimatstiftung. Die Kriegsgräberstätte wurde durch die Reservistenkameradschaft wieder hergerichtet und wird von ihr gepflegt. Sie baute auch eine behindertengerechte Rampe und stellten das Gestell der Geschichts- und Erinnerungstafel auf.

In Gedenken an die Kriegsopfer


Das Projekt ist eingebettet in ein Gesamtprojekt des Landesverbandes Hannover des Volksbundes. In Niedersachsen allein gibt es 1.369 Kriegsgräberstätten und zivile Friedhöfe, auf denen 255.460 Menschen bestattet sind, die als Opfer von Krieg und Gewalt ihre letzte und dauerhafte Ruhestätte erhalten haben. Zu ihnen zählen Bombenopfer, Kriegsgefangene, Zwangsarbeiterinnen und deren in Gefangenschaft geborene und gestorbene Kinder, deutsche Soldaten und ausländische Angehörige der kämpfenden Truppe, KZ-Insassen, deutsche und ausländische Juden, politische Gefangene, sogenannte „Euthanasie-Opfer“ und weitere Opfer im Sinnen des Kriegsgräbergesetzes. Den Besuchern soll die Erkenntnis vermittelt werden, dass sich hinter den Namen der Toten konkrete Biographien verbergen, die in allen Fällen gewaltsam und unter schrecklichen Begleitumständen beendet wurden.


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