Hamburg. Anhänger der Parteien AfD und Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) sind öfter weniger oder gar nicht zufrieden mit der Art und Weise, wie die Demokratie in Deutschland funktioniert. Das trifft auf 85 Prozent der AfD- und 77 Prozent der BSW-Sympathisanten zu, wie eine am Freitag veröffentlichte Umfrage von Infratest im Auftrag der ARD ergab.
Die Anhänger aller anderen im Bundestag vertretenen Parteien sind dagegen mehrheitlich zufrieden mit der Demokratiepraxis. Bundesweit sind 52 Prozent der Befragten mit der Art und Weise, wie die Demokratie in Deutschland funktioniert, "sehr zufrieden" oder "zufrieden". Weniger zufrieden oder gar nicht zufrieden sind 46 Prozent. Unterschiede in der Bewertung gibt es auch zwischen Ost und West. Im Osten sind 55 Prozent der Befragten weniger oder gar nicht zufrieden, im Westen sind es 44 Prozent.
Auf die Frage, ob man in Deutschland seine Ansichten und Meinungen aussprechen kann, ohne dadurch ernsthafte persönliche Nachteile zu haben, antworteten 59 Prozent der Befragten mit "auf jeden Fall" oder "eher ja", 37 Prozent mit "eher nein" oder "auf keinen Fall". Auch hier ist eine deutliche Mehrheit der AfD- und der BSW-Anhänger anderer Meinung: 79 Prozent der AfD-Anhänger glauben, dass man seine Ansichten nicht frei aussprechen könne, ohne Nachteile befürchten zu müssen. Bei den BSW-Anhängern sind es 57 Prozent. Die Anhänger aller anderen Parteien glauben mehrheitlich, dass man seine Meinung ohne Befürchtungen äußern kann.
Insgesamt sieht eine klare Mehrheit der Deutschen das demokratische System positiv. 87 Prozent halten es für eine gute und neun Prozent für eine nicht so gute Regierungsform. Auch hier ist die Zahl der Kritiker bei AfD und BSW größer: 21 Prozent der AfD-Parteianhänger halten die Demokratie für eine nicht so gute Regierungsform. Bei Anhängern des Bündnisses Sahra Wagenknecht sind es 17 Prozent.
Infratest hatte für die Erhebung in der Zeit vom 5. bis zum 7. August 2024 1.311 Wahlberechtigte in Deutschland befragt.
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