Umweltgefahr: Altlasten in Othfresen werden auf Kosten der Allgemeinheit entsorgt

Nach dem Brand vom Februar lagern jede Menge verbrannte Abfälle auf dem alten Grubengelände. Die Kosten von über 800.000 Euro wollen sich der Landkreis und das Gewerbeaufsichtsamt teilen.

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Jede Menge alter Autos befanden sich in der alten Halle und gelten jetzt als Brandabfall. Archivbild
Jede Menge alter Autos befanden sich in der alten Halle und gelten jetzt als Brandabfall. Archivbild | Foto: Annabell Pommerehne

Othfresen. In der Nacht auf den 23. Februar kam es zu einem verheerenden Feuer auf dem Gelände des ehemaligen Eisenerzbergwerkes der Grube Ida-Bismarck in Othfresen (regionalHeute.de berichtete). Schnell wurde auch klar, dass auf dem Gelände jede Menge Müll abgelagert wurde. Da von diesem auch ein Risiko für die Umwelt ausgehe, soll er nun zeitnah entsorgt werden. Wie es aussieht auf Kosten der Allgemeinheit. Darüber wird der Ausschuss für Bauen und Umwelt des Landkreises Goslar in seiner Sitzung am 3. September informiert.


Das Gewerbeaufsichtsamt Braunschweig hatte bereits vor dem Feuer als zuständige Abfallbehörde gegenüber dem Eigentümer verfügt, dass sämtliche Abfälle wie Sperrmüll, Altreifen, Altfahrzeuge, Altkleider, Baustellenabfälle, Altholz, Kunststofftonnen und Zäune ordnungsgemäß und schadlos entsorgt werden müssten. Die Situation nach dem Brandereignis stelle sich nun so dar, dass von der Halle und den sich darin befindlichen verbrannten Abfällen eine akute Umweltgefahr für Boden, Gewässer und gegebenenfalls auch für die Luft ausgehe. Die Beseitigung dieser Gefahr setze zwingend voraus, dass das Gebäude abgerissen werde, da es in der jetzigen Form einsturzgefährdet und somit nicht mehr betretbar sei. Des Weiteren seien die verbrannten Abfälle und die vom Brand betroffene Bausubstanz als gefährliche Abfälle einzustufen, die unbedingt beseitigt werden müssten.

Eigentümer hat nicht die finanziellen Mittel


Das Gewerbeaufsichtsamt will in Kürze die bereits erlassenen Verfügungen auf die aktuelle Situation anpassen. Die für das einsturzgefährdete Hallengebäude zuständige Bauaufsicht des Landkreises Goslar habe eine Verfügung erlassen, in der der Abriss der Halle bis zum 31. Juli und die ordnungsgemäße Beseitigung der Abbruchabfälle bis zum 31. August angeordnet werden. Doch bislang hat sich nichts getan, und der Landkreis geht auch nicht davon aus, dass der Eigentümer die angeordneten Maßnahmen durchführt. Dieser habe gar nicht die erforderlichen finanziellen Mittel zur Beseitigung der Gefahren.

Aufgrund er akuten Gefahrenlage sei aber ein zeitnaher Abriss der Brandruine und die Räumung des Geländes mit einer Fläche von insgesamt 11.500 Quadratmetern erforderlich. Dies wollen nun Landkreis und Gewerbeaufsichtsamt gemeinsam übernehmen. Die Kosten einschließlich Ingenieurleistungen sollen anteilig vom Landkreis, der als Bauaufsicht für den Abriss und für die Entsorgung des Bauschutts zuständig ist, und vom Gewerbeaufsichtsamt, das als zuständige Abfallbehörde für die Räumung des Geländes verantwortlich ist, übernommen werden. Die geschätzte Summe von 835.200 Euro würde zu 55 Prozent durch das Gewerbeaufsichtsamt und zu 45 Prozent durch den Landkreis Goslar übernommen. Das Gewerbeaufsichtsamt habe für die geplante Ersatzvornahme Haushaltsmittel beim Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz beantragt. Nach Bereitstellung der Mittel werde eine Verwaltungsvereinbarung zur gemeinsamen Vorgehensweise geschlossen.

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