Unglück im Waldpädagogikzentrum: Angeklagte Mitarbeiter weiter beschäftigt

Die beiden Mitarbeiter, gegen die Anklage erhoben wurde, sind weiterhin im WPZ beschäftigt. Intern werde das Unglück aufgearbeitet, sagen die Landesforsten auf Nachfrage.

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Symbolfoto | Foto: Pixabay

Wolfsburg/Hahnhorst. Gegen zwei Mitarbeiter des Waldpädagogikzentrum Hahnhorst wurde kürzlich Anklage erhoben. Sie sollen eine Mitschuld am Tod eines 10-Jährigen tragen, der beim Spielen von einer Lore überrollt wurde.


Am 18. Juni 2019 kam es im Waldpädagogikzentrum (WPZ) Hahnhorst zu einem schrecklichen Unglück. Ein Schüler aus Wolfsburg, der sich mit seiner Schule auf einem Ausflug im WPZ befand, starb als er beim Spielen auf einer Lore von dieser überrollt wurde. Zwei Mitarbeiter des WPZ wurden nun angeklagt. Ihnen wird vorgeworfen, eine seit 2013 auf dem Gelände befindliche Lore, die mindestens seit 2016 als fahrbereites Spielgerät genutzt wurde, sicherheitstechnisch nicht überprüft haben zu lassen. Infolgedessen war die Lore nicht gegen ein Wegrollen gesichert gewesen, was am Ende zu dem tödlichen Unfall führte.


Das Waldpädagogikzentrum in Hahnhorst wird von den Landesforsten Niedersachsen betrieben. Dort soll das Unglück intern aufgearbeitet werden, wie Mathias Assmann von den Niedersächsischen Landesforsten berichtete. Beispielsweise werde die Sicherheitskultur wie Begehungen, Unterweisungen und Gefährdungsbeurteilungen im Forstamt weiterentwickelt. Außerdem sollen sämtliche Waldpädagogikzentren von den Fachkräften für Arbeitssicherheit und weiteren Fachprüfern begangen werden und man habe ein„Sicherheitstagebuch“ entwickelt, in dem sicherheitsrelevante Dinge und die ergriffenen Gegenmaßnahmen dokumentiert werden. Darüber hinaus werde man nach Vorliegen der Untersuchungsergebnisse den Fall aus gesamtbetrieblicher Sicht aufarbeiten, um mögliche Auswirkungen auch auf andere Sondereinrichtungen der Landesforsten zu prüfen.

Die beiden Mitarbeiter, gegen die nun Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben wurde, sind nach wie vor im WPZ beschäftigt. Die Lore, die zu dem Unglück führte, wurde nach Freigabe der Ermittlungsbehörde entsorgt, sagt Mathias Assmann.


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