Unternehmen in der Krise: Zahl der Insolvenzen deutlich gestiegen

Die Anzahl der dadurch gefährdeten Arbeitsplätze in Niedersachsen hat sich fast verdoppelt. Auch immer mehr Privatpersonen meldeten eine Insolvenz an.

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Symbolbild | Foto: pixabay

Niedersachsen. Die Zahl der Anträge zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens lag im Jahr 2023 bei insgesamt 13.810 Verfahren. Nach Angaben des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) stieg die Zahl der beantragten Verfahren gegenüber dem Vorjahr damit um 4,8 Prozent. Im Jahr 2022 waren 13.176 Insolvenzanträge bei den niedersächsischen Insolvenzgerichten eingereicht worden. Das berichtet das LSN in einer Pressemitteilung.



Bei den Unternehmensinsolvenzen gab es erneut einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Im Jahr 2023 beantragten 1.366 Unternehmen beim Amtsgericht die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Dies waren 202 Unternehmen mehr als im Jahr 2022, was einem Plus von 17,4 Prozent entspricht. Durch die Unternehmensinsolvenzen waren die Arbeitsplätze von rund 14.000 Beschäftigten bedroht. Insbesondere größere Unternehmen gerieten im Jahr 2023 in finanzielle Schwierigkeiten, wie der Anstieg der betroffenen Beschäftigten zeigt. Im Vergleich zum Vorjahr waren im Jahr 2023 fast doppelt so viele Arbeitsplätze (+93,7 Prozent) durch eine Insolvenz bedroht.

Auch mehr Verbraucher betroffen


Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen stieg ebenfalls. Im Jahr 2023 meldeten 10.031 Privatpersonen eine Insolvenz an, was einem Anstieg von 5,2 Prozent entspricht. Die durchschnittliche Schuldenlast je insolventer Privatperson lag im Jahr 2023 bei rund 37.000 Euro.

Hier gab es weniger Fälle


Die übrigen 2.413 Insolvenzverfahren verteilten sich wie folgt: 2.137 Insolvenzanträge wurden von ehemals selbständig Tätigen gestellt (-1,5 Prozent zum Vorjahr), 228 Verfahren waren Nachlass- oder Gesamtgutinsolvenzverfahren (-10,9 Prozent) und 48 Anträge entfielen auf Personen, die als Gesellschafterin oder Gesellschafter und ähnliches tätig waren (-2,0 Prozent).


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