Region. Seit Freitag gibt es ein Angebot der Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes in den laufenden Tarifverhandlungen. Die Gewerkschaft ver.di lehnt dieses ab und ruft am heutigen Mittwoch zum ganztägigen Warnstreik auf.
Laut ver.di beinhaltet das Angebot der Arbeitgeber eine Lohnerhöhung von 3,5 Prozent verteilt auf drei Jahre, sechs Nullmonate ohne Erhöhung, eine Sonderzahlung von 300 Euro (mit Einschränkungen) und ein paar weitere Brosamen. Aber auch merkliche Verschlechterungen für einzelne Berufsgruppen werde "angeboten". „Das ist mit Sicherheit nicht das Angebot, auf das die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes seit Wochen warten,“ kommentiert Sebastian Wertmüller, Geschäftsführer des ver.di-Bezirkes Süd-Ost-Niedersachsen. Mit solchen Vorschlägen seien neuerliche Warnstreiks unvermeidlich.
Menschenketten und Kundgebungen: ver.di kündigt Aktionen in der gesamten Region an
Wertmüller weist auf die aus seiner Sicht verkürzte öffentliche Debatte hin: „Öffentlicher Dienst ist mehr als das Rathaus. Ganz viele haben während des Lockdowns den Laden am Laufen gehalten und haben zum Teil außerordentliche Belastungen und Infektionsrisiken auf sich genommen, damit unser alltägliches Leben weitergeht.“ Dazu zählten nicht nur Krankenschwestern, sondern auch Müllwerker, die Versorger von Strom, Wasser und Gas, die Bauverwaltung, die Fahrer des ÖPNV, die Beschäftigten in Gesundheitsämtern, Arbeitsämtern und Jobcentern und viele andere mehr.
Hier wird am Mittwoch gestreikt:
Aufgrund des "provokanten Angebotes" ruft ver.di Süd-Ost-Niedersachsen ein weiteres Mal für den 21. Oktober zu ganztägigen Warnstreiks in den Kommunen auf. Gestreikt werde unter anderem in Braunschweig, Salzgitter, Göttingen, Wolfsburg, Peine, Wolfenbüttel und voraussichtlich noch weiteren Orten. Einbezogen seien die Beschäftigten der Verwaltung, der Bau- und Grünbereiche, der Kitas, der Abfallentsorgung, der Versorgung, der Agentur für Arbeit, der Jobcenter, der kommunalen Bäder, der Rentenversicherung, des Wolfsburger Klinikums und einige andere mehr.
Der Warnstreik sei ganztägig, es könne zu Beeinträchtigungen kommen. Wertmüller: „Unser Ziel ist es nicht, den Bürgerinnen und Bürgern das Leben zu erschweren. Wir erwarten ein deutliches Signal an die kommunalen Arbeitgeber vor der nächsten Verhandlungsrunde am 22. Oktober.“
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