Volksbank BraWo und Volksbank Magdeburg wollen fusionieren

Die Volksbank BraWo will weiter wachsen und das eigene Angebot nach Magdeburg ausweiten.

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Uwe Fabig, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Magdeburg (li.) und Jürgen Brinkmann, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Braunschweig-Wolfsburg planen die Fusion.
Uwe Fabig, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Magdeburg (li.) und Jürgen Brinkmann, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Braunschweig-Wolfsburg planen die Fusion. | Foto: Werner Heise

Braunschweig/Magdeburg. Die Volksbank BraWo und die Volksbank Magedeburg wollen fusionieren. Die Vorstände und Aufsichtsräte beider Banken hätten sich einstimmig für den Zusammenschluss ausgesprochen. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung sei unterzeichnet worden. Das teilten die Vorstandsvorsitzenden beider Banken auf einer am heutigen Mittwoch kurzfristig einberufenen Pressekonferenz mit.


Die Volksbank Magdeburg soll in der größeren Volksbank BraWo aufgehen, jedoch als eigenständige Marke erhalten bleiben. Während die Braunschweiger Bankkunden von der Fusion in erster Linie nicht viel mitbekommen dürften, könnten vor allem jene in Magdeburg von den Produkten und Leistungen der BraWo profitieren. So soll beispielsweise das kostenlose Girokonto "Mein Konto" dann auch in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts angeboten werden.


Neue Arbeitsplätze sollen entstehen


Im Zuge der Fusion soll mit einer Bilanzsumme von rund 7 Milliarden Euro eine der größten Volksbanken Nord- und Mitteldeutschlands entstehen. "Die angestrebte Fusion ergibt zahlreiche Vorteile für alle Beteiligten und ist der logische nächste Schritt in der Entwicklung
beider Banken. Braunschweig-Wolfsburg und Magdeburg sind ausgewiesene Wachstumsregionen in Deutschland. Durch den hieraus gewachsenen Zusammenschluss agieren die beiden Institute künftig als eine starke Volksbank aus der Mitte Deutschlands. Kundennähe sowie die persönliche Betreuung sind unsere gemeinsamen Stärken und werden auch künftig im Fokus der neuen Regionalbank stehen. Mit dann fast 900 Mitarbeitenden in der Region erhöhen wir zudem unsere Anziehungskraft als Arbeitgeber", erklärt der BraWo-Vorstandsvorsitzende Jügen Brinkmann.

"Mit der Fusion bündeln wir unsere Kräfte und schaffen eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. Als wichtiger und verlässlicher Partner für die Privatkunden, Selbstständigen und Unternehmen in der Region stärkt der Zusammenschluss die Rolle der Volksbanken in allen wichtigen Finanzthemen. Für alle Mitarbeitenden bieten sich in der zukünftigen Aufstellung neue Karriereperspektiven und vielfältige Aufgaben an sämtlichen Standorten. Im Zuge der Wachstumsstrategie wollen wir zusätzliche Arbeitsplätze in Magdeburg schaffen", ergänzt Uwe Fabig, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Magdeburg.

Mitglieder müssen über Fusion noch abstimmen


Geplant ist, den rechtlichen Zusammenschluss rückwirkend zum 1. Januar 2023 zu erwirken. Doch zuvor muss noch eine wichtige Hürde genommen werden. Jeweils 75 Prozent der Vertreterversammlungen beider Banken müssen, geplant ist Juni, dem Vorhaben zustimmen. Dass das gelingen wird, zeigen sich die Vorstände sicher. "Wir haben uns vorgenommen, deutlich über 75 Prozent zu kommen", sagt Jürgen Brinkmann und erinnert dabei an die Fusion mit der Volksbank Peine, bei der es eine Zustimmung von 100 Prozent gab. Die Volksbank BraWo sei sehr erfahren, was Fusionen angehe, immerhin bestehe sie heute aus ehemals 28 verschiedenen Banken.

Aber auch Fabig ist sich sicher. Bringe die Verschmelzung seiner Volksbank Magdeburg mit der BraWo doch nur Vorteile und sei zudem ein zukunftsweisender Schritt. Die Magdeburger Genossenschaftsvertreter dürfte vielleicht auch die Dividende locken, die sie künftig auf ihre Anteile erhalten könnten. Während sie in den letzten Jahren gerade einmal 1 Prozent und davor doch stolze 4 Prozent erhielten, zahlt man in Braunschweig derzeit 10 Prozent und steuert weiteres Wachstum an.

Die Volksbank BraWo unter Vorsitz von Jürgen Brinkmann will weiter wachsen und dafür biete sich Magdeburg, die Partnerstadt von Braunschweig, an. Beide Städte seien strukturell vergleichbar und auch die mögliche Ansiedlung des Chip-Giganten Intel spiele natürlich eine - wenn auch nicht ausschlaggebende - Rolle. Sowohl das City-Carré, als auch die Neustadtpassage in Magdeburg gehören bereits zum Immobilien-Invest der BraWo-Group.

Die kommenden Wochen wollen beide Häuser zur Vorbereitung der Fusion nutzen. Die technische Verschmelzung ist für Herbst 2023 angestrebt. Unverändert soll die Vertreterkonstellation mit aktuell einem Vertreter pro 100 Mitglieder (1:100) beibehalten werden. Sowohl in Braunschweig und Magdeburg soll es jeweils einen Verwaltungssitz geben und der Vorstand wird aus den aktuellen Vorständen beider Häuser bestehen. Die Arbeitsplätze der fast 900 Mitarbeitenden bleiben erhalten.


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