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Vorbereitungen auf Verkehrschaos - So verläuft der Schneesturm in der Region

Nah- und Fernverkehrsbetriebe warnen vorab vor massiven Einschränkungen durch die am Sonntag erwarteten Schneefälle. Auch auf den Straßen besteht Gefahr durch Schnee, Eis und Sturm.

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Nicht nur im Harz könnte es am Wochenende zu schweren Verkehrsbeeinträchtigungen kommen. Video: Marvin König | Foto: aktuell24/BM / Video: Marvin König / aktuell24 / TWC

Region. Strenger Frost, verschneite Straßen und ein Bahnchaos. All das ist in Norddeutschland am Wochenende so gut wie sicher. Nur wen es am härtesten trifft, vermögen die Wettermodelle noch nicht eindeutig zu bestimmen. Eine ungewöhnliche Wetterlage sorgt für einen heftigen Wintereinbruch am Wochenende, der in Spitzenfällen bis zu 40 Zentimeter Neuschnee bringen kann. Hinzu kommen heftige Windböen am Sonntag, welche die Lage auf den Straßen und Schienen Norddeutschlands noch unberechenbarer machen. Die Deutsche Bahn, Erixx, Enno und die BSVG in Braunschweig bereiten sich auf eine harte Zeit vor.


Über Deutschland prallen zwei Luftmassen mit großen Temperaturunterschieden aufeinander und sorgen für ein heftiges Niederschlagspotenzial. Während im Süden weiterhin Plusgrade herrschen, stürzen die Temperaturen im Norden ab. Starke Schneefälle sind die Folge. Begleitet wird dies durch Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 50 und 70 km/h, die zwischen Samstagnacht und Sonntagvormittag ihren Höhepunkt erreichen dürften. Auch in der kommenden Woche sinken die Temperaturen weiter. Der derzeit prognostizierte Tiefstwert wird voraussichtlich in der Nacht zum kommenden Dienstag mit Temperaturen zwischen -12 und -14 Grad erreicht.


Ruhiger und kalter Samstag


Bereits Freitagnacht erreicht uns die skandinavische Kaltfront und lässt die Temperaturen in der Nacht auf Werte zwischen 0 und -3 Grad fallen. Verbreitet muss daher mit Glätte durch überfrierende Nässe gerechnet werden. Samstagfrüh frischt der Wind auf, erste stärkere Windböen können auftreten und örtlich kann es zu mildem Schneefall kommen, der aber höchstens eine dünne Schneedecke bildet. Sonntagnacht fallen die Temperaturen weiter und erreichen -4 bis -6 Grad.

Schneesturm ab Sonntagnacht


In der Nacht zum Sonntag gehen die meisten Wettermodelle derzeit von einem auffrischen des Windes und einem einsetzen langanhaltender und mitunter kräftiger Schneefälle ab Mitternacht aus. Zwischen Samstag 18 Uhr und Sonntag um 20 Uhr geht der Deutsche Wetterdienst (DWD) von insgesamt 20 bis 30 Zentimeter Neuschnee aus, vereinzelt müsse auch mit bis zu 40 Zentimeter Neuschnee gerechnet werden. Im Zusammenhang mit einem in Böen starken bis stürmischen Ostwind seien laut dem DWD starke, teils auch extreme Schneeverwehungen zu erwarten.


Verkehrsbetriebe rüsten sich für Unwetter


In der vergangenen Woche hatte die BSVG in Braunschweig wegen gefrorener Oberleitungen bereits den Straßenbahnverkehr eingestellt. Auch der Schienenverkehr der Privatbahnen Erixx und Enno kam zum Erliegen. BSVG, Erixx, Enno und die Deutsche Bahn warnen bereits am heutigen Freitag vorsorglich vor erheblichen Beeinträchtigungen und Zugausfällen in Norddeutschland. Die Bahn hat deshalb die Zugbindung für bereits erworbene Tickets aufgehoben. Diese können innerhalb der nächsten Woche flexibel genutzt oder kostenfrei storniert werden. Ein Sprecher des Eisenbahnbetriebes Metronom erklärte dem NDR, das für das Wochenende erworbene Fahrkarten bis zum 14. Februar ihre Gültigkeit behielten. Reisende sollten sich vor Fahrtantritt über die Websites der Verkehrsbetriebe zur Situation ihrer Verbindung informieren.

BSVG rüstet auf


Die BSVG hat sich auch technisch vorbereitet. "Wir haben unseren Winterdienst verschärft, sodass er am Wochenende rund um die Uhr unterwegs sein kann. Unser Schienenpflegewagen ist mit einem Schneepflug ausgestattet, um die Schienen von Schnee zu befreien. Die Weichen sind beheizt, damit sie nicht einfrieren. Die Oberleitungen besprühen wir mit einer Glycerinlösung, um sie vor dem Einfrieren zu schützen", erklärt BSVG-Geschäftsführer Jörg Reincke in einer Pressemitteilung.

Schul- und Kitaschließungen in Goslar möglich


Der Landkreis Goslar schließt für den kommenden Montag witterungsbedingte Schulausfälle und Kitaschließungen nicht aus. Eltern werden gebeten, auf weitere Informationen zu achten. Diese seien über die Website oder den Facebook-Kanal der Stadt einsehbar. Eine Entscheidung werde, je nach Wetterlage, voraussichtlich Sonntagabend oder Montag früh fallen.

Warnung vor Schneebruch


Der Deutsche Wetterdienst hat für das Wochenende eine Vorwarnung erlassen. Gezielte Warnungen sollen kurzfristig erfolgen. Eine weitere Gefahr bestehe außerdem durch Schneebruch. Durch die großen Neuschneemengen in kurzer Zeit können Äste herabstürzen und Bäume umknicken. Das betrifft nicht nur Waldspaziergänger, auch Straßen und Schienen, hier insbesondere die Oberleitungen können dadurch unpassierbar oder sogar beschädigt werden.


Die Minustemperaturen werden sich in der kommenden Woche noch verschärfen. Plusgrade sind nach derzeitigem Stand noch nicht sicher zu prognostizieren. Es bleibt also vorerst winterlich in der Region.




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