Wagner-Kampftruppe meldet Gewerbe an

Die paramilitärische Wagner-Gruppe, die nach Ansicht westlicher Beobachter russische Truppen im Krieg gegen die Ukraine unterstützt, versucht sich laut eines Berichts des Britischen Militärgeheimdienstes zunehmend zu legalisieren.

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Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

St. Petersburg/London. Die paramilitärische Wagner-Gruppe, die nach Ansicht westlicher Beobachter russische Truppen im Krieg gegen die Ukraine unterstützt, versucht sich laut eines Berichts des Britischen Militärgeheimdienstes zunehmend zu legalisieren. Am 27. Dezember 2022 sei Wagner im Russischen Register als juristische Person mit der Tätigkeit als "Unternehmensberatung" eingetragen worden.


Es sei noch nicht klar, inwieweit die "PMC Wagner Center" zur Verwaltung von Wagners paramilitärischen Aktivitäten genutzt werden solle, heißt es im täglichen Lagebericht der Briten vom Freitagmorgen. Trotz langwieriger Diskussionen über eine Gesetzesreform seien private Militärunternehmen (PMCs) in Russland nach wie vor eigentlich illegal. Die offizielle Registrierung setze aber eine bemerkenswert schnelle Entwicklung in der Außendarstellung der traditionell eigentlich undurchsichtigen Gruppe fort. Wagners Eigentümer Yevgeny Prigozhin gab erst im September 2022 zu, die Gruppe gegründet zu haben, im Oktober 2022 eröffnete ein Hauptquartier in St. Petersburg.

Der britische Militärgeheimdienst geht davon aus, dass Wagner bis zu 50.000 Kämpfer in der Ukraine befehlige und für das russische Militär zu einer Schlüsselkomponente geworden sei. Die Registrierung ziele wahrscheinlich darauf ab, den kommerziellen Gewinn von Prigozhin zu maximieren und die immer bekannter werdende Organisation weiter zu legitimieren. Bislang sei die Organisation wahrscheinlich teilweise durch überhöhte Regierungsaufträge finanziert worden, die an andere Unternehmen vergeben wurden, so der britische Geheimdienst. Die Wagner-Gruppe war nach Angaben westlicher Geheimdienste auch in den 2010er Jahren für Russland in Syrien im Einsatz, soll aber auch mit afrikanischen Staaten über Einsätze verhandelt und diese teilweise auch durchgeführt haben.




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