WarnApp NINA: Rund 200.000 Nutzer im Braunschweiger Land

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe plant ein Analysetool für einen besseren Überblick über die Zahl der Empfänger.

von


Symbolbild
Symbolbild | Foto: Anke Donner

Region. In der Region haben etwa 200.000 Nutzerinnen und Nutzer Warnmeldungen in der WarnApp NINA des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) abonniert. Das ergab eine Anfrage von regionalHeute.de. Wie das Bundesamt mitteilt, gebe dies aber keine Auskunft darüber, wie viele Menschen die Meldungen auch tatsächlich aufrufen. Grund sei der Datenschutz.


"Eine Sammlung der angefragten Daten findet über die Warn-App NINA nicht statt. Es wird bewusst auf die Sammlung sensibler, insbesondere personenbezogener Daten verzichtet", erklärt eine Sprecherin des Bundesamtes dazu. Man wisse lediglich, dass etwa 200.000 Menschen in der Berichterstattungsregion von regionalHeute.de die Warnmeldungen abonniert haben. "Je nachdem, welche Warnstufe die Nutzenden abonniert haben, kann der Empfängerkreis geringer ausfallen", relativiert das Bundesamt. Dies sei beispielsweise dann der Fall, wenn ein Nutzer oder eine Nutzerin erst ab der Warnstufe "Extreme Gefahr" aktiv informiert werden möchte.


Analysetool geplant


Zu den tatsächlichen Aufrufzahlen könne das BBK aktuell keine Auskunft geben, da sie nicht erfasst werden. Hier plane das BBK in Zukunft ein Analysetool einzusetzen, welches aus Datenschutzgründen nur nach expliziter Zustimmung durch den Nutzenden Statistiken erheben darf. "Daher werden diese Zahlen auch nur bedingt Aussagekraft zur absoluten Anzahl der geöffneten Meldungen haben", so die Sprecherin abschließend.


Cell-Broadcasts in Sicht


Die Bundesregierung hat im August den Weg für ein Verfahren frei gemacht, welches eigentlich bereits aus den Anfängen der Mobiltelefone stammt: Cell-Broadcasts. Dabei empfangen Mobiltelefone ein direktes Signal von der Mobilfunkstation, bei der ihr Handy eingeloggt ist. Eine Zustimmung der Nutzer dafür ist nicht erforderlich oder nötig. Die Nachrichten werden bei Empfang automatisch auf dem Bildschirm ausgegeben. Anders als bei WarnApps ist dafür keine Internetverbindung, kein Guthaben und keine App erforderlich. Selbst minimaler Empfang reicht für den Empfang der Notfallnachricht aus. Auf der Kehrseite ist hier aber auch das Sammeln von Daten über die Zahl der Empfänger der Nachricht möglich, da das Signal eher einem Radiosignal gleicht. Das BBK begrüßt die Entscheidung der Bundesregierung für die simplen Notfallnachrichten, "denn jedes neue Warnmittel verbessert und stärkt die Warninfrastruktur in Deutschland. Der Cell Broadcast-Service wird 2022 dem Warnmittelmix des Modularen Warnsystems (MoWaS) hinzugefügt werden."


Stärken und Schwächen


Cell-Broadcast ist ausschließlich in der Lage alphanumerische Zeichen auf die Mobiltelefone zu übertragen und enthält eine Zeichenbegrenzung von maximal 1.320 Zeichen. "Aufgrund dieser begrenzten Zeichenzahl wird die Länge der Warnmeldung geringer ausfallen als bei der Warn-App NINA", meint das BBK und erklärt abschließend: "Dafür ist bei Cell Broadcast die Empfangbarkeit nicht vom Internetzugang abhängig. Da jedes Warnmittel andere Stärken und Schwächen hat, arbeitet das BBK intensiv daran, den Mix an analogen und digitalen Mitteln fortlaufend auszubauen."


mehr News aus der Region