Wie sicher ist das Derby am Sonntag?

Während die Polizei außerhalb des Stadions für Ordnung sorgen soll, ist innerhalb der Verein verantwortlich. regionalHeute.de fragte bei beiden nach.

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Archivbild | Foto: regionalHeute.de

Braunschweig. Am Sonntag ist es wieder soweit: Die Fußball-Zweitligisten Eintracht Braunschweig und Hannover 96 treten zum großen Niedersachsen-Derby an. Neben der sportlichen Brisanz - die Eintracht kämpft gegen den Abstieg und in Hannover hat man noch Hoffnung auf den Relegationsplatz zum Aufstieg - wird die große Rivalität der beiden Fanlager den Ablauf bestimmen. In den vergangenen Partien kam es immer wieder zu Ausschreitungen. Wir fragten bei Polizei und Verein an, was für die Sicherheit der Zuschauer getan wird.



Innerhalb des Stadions ist in erster Linie der Verein Eintracht Braunschweig für die Sicherheit zuständig. Die Polizei soll nur im äußersten Notfall eingreifen. Daher fragten wir bei der Eintracht nach, was sich seit dem Derby im März letzten Jahres getan hat, als Gästefans in der Nordkurve Raketen in die mit Eintracht-Fans besetzten Nachbarblöcken geschossen hatten.

Deutlich höhere Anzahl von Ordnern


„Zur Vorbereitung auf das Derby wurde der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen beiden Vereinen und der Polizei nochmals stark intensiviert, zudem gab es auch mit dem Innenministerium Niedersachsen einen engen Austausch", berichtet Luca Podlech, Pressesprecher der Eintracht. Zum Derby werde eine deutlich höhere Anzahl von Ordnungs- und Sicherheitspersonal eingesetzt.

"Zudem haben wir, auch in Abstimmung mit der Polizei, signifikant und nachhaltig in infrastrukturelle sowie bauliche Maßnahmen investiert, welche den Beschuss von oder den Bewurf mit pyrotechnischen Gegenständen in andere Blöcke verhindern und eine strikte Fantrennung gewährleisten sollen", versichert Podlech.

Einlass dauert länger


Die erhöhten Sicherheitsvorkehrungen beinhalteten ebenfalls noch intensivere Einlasskontrollen zum Stadion, sowohl im Heim- als auch im Gästebereich. "Aus diesem Grund bitten wir alle Fans, möglichst früh an den Stadioneinlässen zu sein, um einen entspannten Zutritt ohne Zeitdruck gewährleisten zu können“, so der Pressesprecher abschließend.

Alles, was außerhalb des Stadions passiert, liegt im Verantwortungsbereich der Polizei. "Die Polizei wird mit einer niedrigen vierstelligen Zahl an Einsatzkräften im Dienst sein. Es werden Hubschrauber und Drohnen eingesetzt", berichtet Dirk Oppermann aus der Pressestelle der Polizeidirektion Braunschweig. Die Aussage von Einsatzleiter Uwe Lang in einem Interview mit der Braunschweiger Zeitung, dass weniger Kräfte auf der Straße zu sehen sein werden, als beim letzten Derby in Braunschweig, wird von der Pressestelle nicht weiter kommentiert. "Das aktuelle Einsatzkonzept führe zu der genannten Zahl an Einsatzkräften", heißt es. "Die Polizei wird defensiv agieren aber Präsenz zeigen", erklärt Oppermann zur Einsatzstrategie.

Strikte Fan-Trennung


Auch bei der An- und Abreise ist eine strikte Fan-Trennung oberstes Gebot. "Fans aus Hannover werden vom Parkplatz Süd des Hauptbahnhofs mit Bussen in Richtung Stadion gebracht. Individuell anreisende Fans können auf dem IKEA-Parkplatz parken. Von dort fahren ebenfalls Busse", erklärt Oppermann.


Wie berichtet, wird am Sonntag die Hamburger Straße in Teilen für rund sieben Stunden gesperrt. Auch in der Ackerstraße hinter dem Hauptbahnhof gibt es zeitweise Sperrungen. Diese seien erforderlich, um die An- und Abreise zum Stadion zu ermöglichen. Auswirkungen auf die gleichzeitig auf dem Schützenplatz stattfindende Frühjahrsmesse sieht die Polizei nicht. Aufgrund des Verkehrskonzeptes werde es keine Auswirkungen auf die Anreise geben. Und auch sicherheitsrelevante Wechselwirkungen zwischen beiden Veranstaltungen sehe man nicht.

Sperrungen am Bahnhof


Warum die Sperrung der Ackerstraße nötig ist, wird aus einer Pressemitteilung der Bundespolizei deutlich. An diesem Spieltag werde der Shuttle-Verkehr für die 96-Fans nicht auf dem Bahnhofsvorplatz eingerichtet. Die Shuttle-Busse fahren von der Ackerstraße in Richtung Stadion. Dieses Konzept habe sich beim letzten Derby in Braunschweig bewährt. Aus diesem Grund werde es während der An- und Abreise der Fans, zwischen 10 und 12 Uhr und 15 und 17 Uhr, zu temporären Sperrungen des Zugangs Süd des Hauptbahnhofs und der Zu- und Ausfahrt an der Ackerstraße kommen. Zusätzlich würden große Teile des Südparkplatzes für den Weg der Gästefans zu den Shuttlebussen gesperrt.


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