Königslutter / Wolfsburg. In den späten Abendstunden des gestrigen Donnerstags flüchtete ein 30-jähriger Autofahrer vor einer Polizeikontrolle, nachdem er einer Zeugin aufgrund seiner Fahrweise aufgefallen war. Die Polizei konnte das Fahrzeug auf der K111 zwischen Nordsteimke und Reislingen stoppen. Es wurden zwei Personen verletzt. Das berichtet die Polizei in einer Pressemitteilung.
Eine Zeugin meldete der Polizei gegen 23 Uhr ein Auto, welches auf der B1 in Richtung Königslutter starke Schlangenlinien fuhr. Das Licht des Fahrzeuges sei mehrfach ein und ausgeschaltet worden. Des Weiteren würden sich keine Kennzeichen am Fahrzeug befinden. Eine sofort entsandte Funkstreifenwagenbesatzung des PK Königslutter entdeckte den besagten VW T-Cross auf der Landesstraße 290 bei Klein Steimke.
Täuschung gelingt zunächst
Zunächst versuchten die Beamten, den Fahrer mittels Haltesignalen zum Anhalten zu bringen. Da der Mann jedoch nicht darauf reagierte, entschlossen sich die Beamten, sich mit ihrem Funkstreifenwagen vor das Auto zu setzen und erneute Haltesignale zu geben. Daraufhin täuschte der Fahrer ein Anhalten vor, überholte den Funkstreifenwagen anschließend jedoch und flüchtet in Richtung Wolfsburg.
Die Flucht erstreckte sich auf der L290 über die Ortschaften Neindorf, Almke und Hehlingen. Hierbei überschritt der Fahrer des Autos die Geschwindigkeitsbegrenzung sowohl innerorts als auch außerorts erheblich. Durch seine Fahrweise mussten einige andere Verkehrsteilnehmer stark bremsen, wodurch nach jetzigem Kenntnisstand niemand verletzt wurde. Die Funkstreifenwagenbesatzung folgte dem Auto mit ausreichendem Abstand.
Nagelsperre erfolglos
Durch eine Funkstreifenwagenbesatzung wurde auf der Straße An den Äckern im Wolfsburger Ortsteil Hehlingen ein Stop-Stick (Nagelsperre) ausgelegt, welcher durch den flüchtenden Wagen überfahren wurde. Der Fahrer setzt seine Flucht jedoch mit gleichbleibender Geschwindigkeit weiter über die L322 auf die K111 fort.
Auf der K111 umfuhr der Wagen einen weiteren, gut sichtbar auf der Fahrbahn stehenden Funkstreifenwagen, der ihn zum Anhalten bewegen wollte, und flüchtete weiter auf einem angrenzenden Fahrradweg. Plötzlich bremste der flüchtende Fahrer abrupt. Dem Fahrer des Funkstreifenwagens gelang es, einen Zusammenstoß durch eine Gefahrenbremsung sowie ein Ausweichen zu verhindern. Dabei geriert der Funkstreifenwagen in einen angrenzenden Straßengraben. Der Funkstreifenwagen wurde hierdurch erheblich beschädigt und war nicht mehr fahrbereit. Durch den Aufprall wurde eine 29-jährige Polizeibeamtin leicht verletzt.
Auto landete im Graben
Im Anschluss flüchtete das Fahrzeug weiter auf der K111 zwischen Nordsteimke und Reislingen. Dabei rammte es einen weiteren auf der Fahrbahn stehenden Funkstreifenwagen am Heck, wodurch das flüchtende Auto von der Fahrbahn abkam und letztendlich im Straßengraben zum Stehen kam. Der 30-jährige Fahrer des Autos sowie sein 35-jähriger Beifahrer wurden durch die Polizeibeamten zum Aussteigen aufgefordert und mit Handfesseln fixiert.
Weitere Ermittlungen ergaben, dass es sich bei dem genutzten VW T-Cross um einen am Donnerstagmorgen in Wolfsburg entwendeten Wagen handelte. Beide Fahrzeuginsassen wurden vorläufig festgenommen. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Braunschweig wurde der VW T-Cross durchsucht und beschlagnahmt. Hierbei konnte ein entwendeter Kennzeichensatz aufgefunden werden.
Berauscht und ohne Führerschein
Des Weiteren stellte sich heraus, dass der 30-jährige Fahrer nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist. Zudem stand er augenscheinlich unter dem Einfluss berauschender Mittel. Der 30-Jährige wurde leicht verletzt mit einem Rettungswagen in das Klinikum Wolfsburg gebracht. Während der Fahrt ins Krankenhaus leistete der 30-Jährige Widerstand und spuckte mehrfach in Richtung der Polizeibeamten. Ihm wurde anschließend eine Blutprobe entnommen. Nach einer ärztlichen Untersuchung wurde er ebenfalls in Polizeigewahrsam genommen. Die Ermittlungen dauern an.
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