Wirtschaftsweise gegen generelles Verbot von Gasheizungen

Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm kritisiert den Plan der Bundesregierung, den Einbau neuer Gas- und Ölheizungen weitgehend stoppen.

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Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm kritisiert den Plan der Bundesregierung, den Einbau neuer Gas- und Ölheizungen weitgehend stoppen. "Gasheizungen generell zu verbieten, ist falsch", sagte Grimm der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwochsausgabe).


"Die Regierung könnte sich durch solche Verbote ins Knie schießen." Es drohten Ineffizienzen, wenn etwa Betriebe kein Gas und später keinen Wasserstoff zum Heizen nutzen könnten. "Vielleicht lassen sich ja gar nicht schnell genug die Häuser sanieren, Wärmepumpen herstellen und einbauen, um die Gasheizungen zu ersetzen", so Grimm, die die Regierung im Sachverständigenrat berät und einen Lehrstuhl für Volkswirtschaft an der Universität Erlangen hat. Das weitgehende Verbot von Öl- und Gasheizungen ist auch in der Regierung umstritten.

So kritisiert die FDP die gerade bekanntgewordenen Pläne von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Grimm schlägt vor, stattdessen, den CO2-Preis im Wärmebereich zu erhöhen, um den Austausch alter Heizungen attraktiv zu machen. Grimm fordert, erneuerbare Energien wie Wind und Sonne schneller auszubauen - und zweifelt an den Plänen der Politik. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte am Montag nach der Klausurtagung des Bundeskabinetts in Schloss Meseberg angekündigt, bis 2030 müssten pro Tag vier bis fünf neue Windräder aufgestellt werden und täglich umgerechnet mehr als 40 Fußballfelder voller Solaranlagen.

Dazu sagte Grimm: "Die Regierung will viermal so schnell sein wie geplant, aber danach sieht es leider überhaupt nicht aus". Die Regierung müsse das Tempo bei der Planung und Genehmigung von Anlagen steigern. "Das kündigt sie ja auch an. Nur: Vorherige Regierungen haben das auch angekündigt", so die Energieexpertin.




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