Wolfenbüttel. Einmal mehr ist der Exer in Wolfenbüttel Schauplatz einer gewaltigen Investition: Die Halle 13 wird derzeit für 3,3 Millionen Euro umgebaut. Dabei wird das Haus seinen Charakter komplett verändern.
Dr. Manfred Marquardt, Geschäftsführer des Diakonie-Kollegs (rechts), und Schulleiter Harald Röleke freuen sich über den Fortgang auf der Großbaustelle am Exer. ">Dr. Manfred Marquardt, Geschäftsführer des Diakonie-Kollegs (rechts), und Schulleiter Harald Röleke freuen sich über den Fortgang auf der Großbaustelle am Exer. Foto: Diakonie
„Zumindest innen“, sagt Dr. Manfred Marquardt. Er ist als Geschäftsführer beim Diakonie-Kolleg (Hauptsitz: Hannover) zuständig für die Baumaßnahme, durch die aus einer ehemaligen Panzerhalle von 140 Metern Länge ein modernes Schulgebäude wird. Demnächst wird die komplette Entkernung durchgeführt, danach entstehen zwölf Unterrichtsräume, Büros sowie vier Fachräume, unter anderem mit Musikzimmer und Rhythmikraum.
Bislang waren – und in einer Ecke sind sogar bis heute – Lehrlingsgruppen der Diakonie-Jugendwerkstatt in der Halle 13 zu Hause. „Eigentlich sollte ihr Auszug längst stattgefunden haben“, erklärt Dr. Marquardt. Doch es gab Probleme bei der Suche nach geeigneten Räumen für die Lehrlinge. „Nun wird die Werkstatt Ende 2013 ausziehen.“
Dann beginnt der Innenausbau, während die Außenanlagen und das Schieferdach schon jetzt ihrer Fertigstellung entgegen gehen. „Am Exer ist ja alles denkmalgeschützt, doch das gab überhaupt keine Probleme.“ Im Rathaus sei der Diakonie vielmehr jede Menge Sympathie für ihre Pläne entgegen geschlagen, sagt Dr. Marquardt. „Herr Pink und seine Mitarbeiter waren sehr interessiert und haben uns bei allem toll unterstützt.“
Kein Wunder, denn die neue Einrichtung kann eine Perle der Stadt werden. Die Schule führt bislang ein Schattendasein an der Schweigerstraße. Dort werden Altenpflegerinnen und Altenpfleger sowie Sozialassistentinnen und Sozialassistenten mit Schwerpunkt Sozialpädagogik ausgebildet. Nun soll die Schule richtig durchstarten. „Wir peilen am Ende 400 bis 450 Schüler an“, erklärt Harald Röleke, der Schulleiter. Diese Pläne bringen auch viele neue Arbeitsplätze mit sich: „Das Kollegium wird auf etwa drei Dutzend hauptamtliche Lehrkräfte anwachsen.“
Die Ausbildung selbst wird ebenfalls auf eine breitere Basis gestellt. Schulte die Diakonie bislang nur künftige Altenpfleger und Sozialassistenten, so kommen jetzt in zweijähriger Ausbildung auch Erzieherinnen und Erzieher hinzu. „Unsere Absolventen haben dann die Fachhochschulreife und können an der Ostfalia gleich weiterlernen“, freuen sich Dr. Marquardt und Röleke. „Schon während ihrer Schulzeit können sie hier am Exer Kontakte zu den verschiedensten Pflege-Einrichtungen des DRK und der Lebenshilfe knüpfen.“ Am Ende dieser zweiten Phase kann so zum Beispiel der Abschluss „Sozialpädagoge“ stehen.
Die ehemalige Panzerhalle Am Exer 13 ist 140 Meter lang. Nach dem Umbau soll die neue Schule ein Schmuckstück auf dem ehemaligen Kasernengelände sein. In der Mitte dieser Grafik ist ein Kubus zu erkennen, in dem Vorlesungen stattfinden. Visualisierung: Volker Möll/3d-products">Die ehemalige Panzerhalle Am Exer 13 ist 140 Meter lang. Nach dem Umbau soll die neue Schule ein Schmuckstück auf dem ehemaligen Kasernengelände sein. In der Mitte dieser Grafik ist ein Kubus zu erkennen, in dem Vorlesungen stattfinden. Visualisierung: Volker Möll/3d-products Foto:
Doch wie auch immer die neuen Absolventen am Schluss heißen: Ihre Zukunftsaussichten sind rosig, meint Dr. Marquardt. „Die Arbeitslosigkeit in der Pflege ist gleich Null. Unsere Schüler haben immer sofort nach dem Abschluss einen Arbeitsplatz.“ Neben Hannover und Hildesheim ist das Diakonie-Kolleg Wolfenbüttel schon der dritte Standort der Stephansstift Bildung und Ausbildung gGmbH. Stolz sind die beiden Verantwortlichen aber auch auf das künftige neue Angebot: „Wenn wir hier in 2014 einziehen, wird es erstmalig in Wolfenbüttel eine Erzieher-Ausbildung geben.“
Doch soweit ist es noch nicht. Im Moment arbeiten noch Handwerker in der künftigen Schule – und davor: Die Außenanlagen werden derzeit gemeinsam von den Nachbarn Ostfalia und DRK-Ortsverein saniert. Bislang war diese Fläche lange durch einen unansehnlichen Teerplatz bestimmt. Dies ist inzwischen alles aufgefräst und abgefahren, inzwischen liegt neues Pflaster. Sobald die Maßnahme fertiggestellt ist, dürfte sich auch die Parkplatznot am Exer entspannen.
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