Ab sofort: Wolfenbüttel-Card sorgt für ermäßigten Eintritt

von Marc Angerstein


| Foto: Marc Angerstein



Wolfenbüttel. Ab heute ist die "Wolfenbüttel-Card" für einkommensschwache Personen mit Wohnsitz im Landkreis Wolfenbüttel erhältlich. Das Job-Center, die Kreis- und die Stadtverwaltung stellten diese Ermäßigungskarte für öffentliche Einrichtungen heute gemeinsam der Öffentlichkeit vor. 

Die Wohngeldstelle der Stadt, das Amt für Arbeit und Soziales des Landkreises und die Mitarbeiter des Job-Centers haben die Klein-Formulare in ausreichender Menge vorliegen, so dass ab sofort mit der Ausgabe begonnen werden könne.

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Die Wolfenbüttel-Card enthält den Namen, das Geburtsdatum und das Gültigkeitsdatum des aktuellen Leistungsbescheides des Bedürftigen. Foto:



Bisher mussten einkommensschwache Personen, die bei öffentlichen Einrichtungen Geld sparen wollten, ihren häufig mehrseitigen Leistungsbescheid vorlegen. Die bewusst einfach gehaltene blaue Karton-Karte soll ihnen dieses Verfahren vereinfachen. "Kein Mensch nimmt seinen Sechs-Seiten-Bescheid mit ins Freibad, um ihn an der Kasse vorzulegen", erklärt Thomas Vogel vom Job-Center. Die Wolfenbüttel-Card bestätigt nun die grundsätzliche Leistungsberechtigung. In der Verantwortung des Landkreises gibt es rund 8.200 und bei der Wohngeldstelle der Stadt etwa 1.500 potentielle Leistungsbezieher.

Der Ausweis wurde bewusst sehr einfach gehalten und von der Stadt-Druckerei auf blauen Karton gedruckt. Er ist nicht fälschungssicher und es gibt kein Passfoto des Inhabers. Lediglich den Namen, das Geburtsdatum und das Gültigkeitsdatum des aktuellen Leistungsbescheides enthält das Dokument. Durch die handliche Größe soll erreicht werden, dass die Wolfenbüttel-Card ihre Nutzer nicht stigmatisiert und an Kassenhäuschen-Situationen als Leistungsempfänger erkennbar macht.

Ein Ziel der Karte ist auch, Menschen zu animieren, Einrichtungen zu nutzen, die sie bisher nicht genutzt haben. Die Wolfenbüttel-Card ist eine Idee der SPD, die in den städtischen Sozialausschuss einen entsprechen Antrag einbrachte und Mehrheiten dafür fand. Ausschussvorsitzende Elke Wesche (SPD) dankte den Verwaltungen von Stadt und Kreis für die schnelle und unbürokratische Umsetzung. Thorsten Drahn, dem verantwortlichen Stadtrat, war schnell klar, dass eine solche Karte nur funktioniert, wenn Stadt und Landkreis dieses Vorhaben gemeinsam umsetzen würden. "Wir lassen uns jetzt mal überraschen, wie viele Nutzer es geben wird", sagte er.

Elke Wesche (SPD) und die Vorsitzende des Kreis-Sozialausschusses Elke Großer (CDU) zeigten sich beide hocherfreut, über die Einführung der Wolfenbüttel-Card. Großer regte an, auch die Vereine und Verbände in das Ermäßigungsangebot einzubeziehen. Bisher gelte die Ermäßigungspraxis nur für Angebote der öffentlichen Hand. "Es war schwierig, dies im Vorfeld zu organisieren", erklärte Kathrin Klooth vom Landkreis. Einigkeit herrschte darüber, dass sich die Einführung der Karte dann um bis zu zwei Jahre verzögert hätte. Stadt, Landkreis und Job-Center hoffen, dass sich der Kreis von Vereinen, Verbänden und Einrichtungen, die Vergünstigungen bei Vorlage der Wolfenbüttel-Card gewähren, wächst. Dazu können sich Anbieter in den jeweiligen Verwaltungen melden.

Die Wolfenbüttel-Card im Überblick: 


Wer erhält die Wolfenbüttel-Card?

Einkommensschwache Personen mit Wohnsitz im Landkreis Wolfenbüttel, die

  • vom Job-Center SGB II-Leistungen

  • vom Amt für Arbeit und Soziales des Landkreises Hilfe zum Lebensunterhalt, Grundsicherung im Alter und Erwerbsminderung, Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz oder Wohngeld

  • von der Stadt Wolfenbüttel Wohngeld


beziehen.

Wo bekommt man Auskunft?

  • Job-Center Wolfenbüttel: Telefon 901-0

  • Landkreis Wolfenbüttel, Andrea Dube, Telefon: 84-843

  • Stadt Wolfenbüttel, Christa Bröder, Telefon 86-262


Wer gewährt ermäßigten Eintritt?

  • Museum im Schloss

  • Lessing-Theater

  • Stadtbad Okeraue

  • Freibäder der Samtgemeinde Asse


 




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