Elastokinematische Lager werden im Fahrzeugbau zur Verbindung von Achsaufhängung und Karosserie beziehungsweise Rahmen sowie zur Verbindung einzelner Achsbauteile verwendet.
Sie dienen der akustischen Entkoppelung (Dämpfung der Rollgeräusche) und Vibrationsdämpfung, ermöglichen die erforderliche Bewegung von Achsen und lassen ein gezieltes Eigenlenkverhalten zu. Mit Elastokinematik werden die durch Kräfte und Momente zwischen Reifen und Fahrbahn hervorgerufenen Änderungen der Radstellung bezeichnet. Hierbei ist zwischen ungewollten Änderungen durch Elastizitäten von Bauteilen, die eigentlich starr sein sollten, und gewollten Elastizitäten zur Verbesserung des Fahrverhaltens zu unterscheiden.
Gezielt eingesetzte elastokinematische Radstellungsänderungen sind zum Beispiel Änderung in Richtung Vorspur beim Bremsen zur Stabilisierung des Geradeauslaufs, neutrales Lenkverhalten oder Einlenken der Hinterachse bei Kurvenfahrt zur Reduzierung der Übersteuerneigung. Elastokinematische Lager bestehen meistens aus zwei Metall- oder Leichtmetallteilen und einem Elastomerformteil, das mittels Vulkanisation mit den Metall- oder Leichtmetallteilen verbunden ist. Als Elastomer wird ein Naturkautschuk oder ein Naturkautschuk-Verschnitt (Gummi) verwendet, der sich durch eine hohe Elastizität und gute dynamische Beständigkeit auszeichnet.
Da Gummi bei Druckbelastung relativ hart und bei Schubbelastung weich ist, kann die Beweglichkeit eines elastokinematischen Lagers über die Gummiform gezielt vorgegeben werden.
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