Arbeitskreis Migration veranstaltet "Tag des Flüchtlings" am 1. Oktober

Ab 11 Uhr wird an verschiedenen Ständen in der Fußgängerzone zum Thema Familiennachzug informiert.

Archivbild vom "Tag des Flüchtlings" 2017.
Archivbild vom "Tag des Flüchtlings" 2017. | Foto: Alexander Panknin

Wolfenbüttel. Wichtiger Bestandteil der Interkulturellen Woche ist in jedem Jahr der Tag des Flüchtlings. In diesem Jahr findet anlässlich dieses Tages am 1. Oktober von 11 bis 17 Uhr eine gemeinsame Aktion des Arbeitskreis Migration statt. Das teilt die Stadt Wolfenbüttel in einer Pressemitteilung mit.


Caritas, Diakonie, der SALAWO (AWO) Bürgertreff, Amnesty International sowie Stadt und Landkreis Wolfenbüttel werden ab 11 Uhr in der Innenstadt ihre Stände aufbauen und dort zum Familiennachzug informieren. Gleichzeitig werden Geflüchtete anwesend sein, die seit Jahren um den Familiennachzug kämpfen. Mit großen Fotos, auf denen ihre Familien abgebildet sind, werben sie dafür, der Trennung von Eltern und Kindern ein Ende zu setzen. Dabei besteht die Möglichkeit, mit den Geflüchteten ins Gespräch zu kommen, sich an den einzelnen Ständen über die Problematiken des Familiennachzugs zu informieren und zu erfahren, ob und wie man selbst helfen kann.

"Verzweiflung hemmt Integration"


Gerade die Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung der hier in Deutschland lebenden Familienteile und die ständige Angst, die Familie nie wieder zu sehen, sei ein Hemmschuh für eine gute Integration, so die Stadt Wolfenbüttel. Jede unnötige Verzögerung und Erschwerung des Familiennachzugs sei deshalb nicht nur eine Belastung für den Einzelnen, sondern am Ende auch für unsere Gesellschaft, denn komplett hier lebende Familien, hätten den Kopf wieder frei um die Sprache zu lernen, zu arbeiten und so ein Teil der Gesellschaft zu werden. Menschen, deren Familie irgendwo unter schweren Bedingungen festsitzt, brauchten deshalb neben Verständnis für Ihre Situation auch tatkräftige Unterstützung. Dies leisteten die Institutionen vor Ort, aber oft sei es auch die menschliche Unterstützung von Ehrenamtlichen, die Geflüchteten hilft, um den Familiennachzug zu kämpfen.

Dies habe sich gerade auch beim Mitorganisator der Aktion Desbele Tumzghi aus Eritrea bewiesen. Jahrelang habe er sich mit Unterstützung einer deutschen Ehrenamtlichen durch alle Instanzen der Justiz gekämpft. Im August sei dann die richterliche Zustimmung zum Familiennachzug gekommen, und seit Anfang September sei er mit Frau und Kindern nach mehr als drei Jahren wieder vereint. Auch Tumzgi wird deshalb am 1. Oktober anwesend sein und kann berichten, was alles nötig war, um am Ende Frau und Kinder zu sich zu holen.


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