[image=5e1764ac785549ede64cc8c0]Genaues weiß niemand, der Augenzeuge ist inzwischen verstorben, aber das Gerücht hält sich hartnäckig: Unter den rund 126.000 Fässern im maroden Salzbergwerk ASSE soll sich Atommüll aus dem Atomprogramm der Nazis befinden. Morgen Vormittag (Mittwoch) befindet sich das Info-Mobil des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in der Wolfenbütteler Fußgängerzone - an Gesprächstoff wird es dann wohl nicht mangeln.
Die Bewohner der Region, insbesondere die in Remlingen, beunruhigt das Gerücht offenbar sehr: "Keiner weiß, was hier wirklich alles liegt. Uran-Reste von Atombomben-Produktionen aus dem Dritten Reich, die aus der Nähe von München hierher gebracht und eingelagert wurden, lassen mich schon erschaudern", sagt ein Anwohner mit Hund an der Leine. "Ich möchte gar nicht wissen, was hier alles unter uns ist!"
Was sich tatsächlich alles in der Asse befindet, darüber hat es in der Neuzeit viele Spekulationen gegeben. Leicht radioaktive Abfälle aus Kliniken, so lange die offizielle Verlautbarung. Die Vermutung, dass radioaktiver Abfall aus der Atombombenforschung oder Produktion aus der Zeit des Nationalsozialismus in dem Atommülllager eingelagert wurde, ist allerdings neu.
Die Fraktion der Landtags-Grünen verlangt Aufklärung (WolfenbüttelHeute.de berichtete). Das BfS warnte heute (Dienstag) vor Übertreibungen und wiegelt ab: "Wir haben bisher keinerlei Erkenntnisse darüber".
Das Thema machte heute Schlagzeilen, weil die Grünen im Niedersächsischen Landtag ein Zeitungsinterview des zwischenzeitlich verstorbenen stellvertretenden Asse-Betriebsleiters Alwin Urff zitieren. Diesem Medienbericht nach, seien in der ASSE im Jahr 1967 zahlreiche radioaktive Abfälle aus dem letzten Krieg "versenkt" worden. Urff zufolge soll es sich dabei um Uranabfälle gehandelt haben, die angeblich bei der Vorbereitung einer Nazi-Atombombe angefallen sind.
Mehr zu diesem Thema auch in unserer Rubrik "Umwelt und Gesundheit" oder direkt unter
http://wolfenbuettelheute.de/landtags-grune-uranabfalle-aus-dem-zweiten-weltkrieg-in-der-asse-%E2%80%93-kanzleramt-muss-endlich-die-asse-akten-vollstandig-vorlegen/
Die CDU im Niedersächsischen Landtag nahm dazu Stellung:
http://wolfenbuettelheute.de/landtags-cdu-zu-nazi-atommull-in-der-asse-%E2%80%9Cwenzel-entdeckt-das-sommerloch%E2%80%9D/
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