ASSE: Landkreis erteilte FFH-Ausnahmegenehmigung - "Der Prozess ist in Fahrt gekommen"

von Marc Angerstein




[image=5e1764cc785549ede64ccfe3]Bevor der Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft, Bauen und Klimaschutz des Landkreises Wolfenbüttel in der Carl-Gotthard-Langhans-Schule zu einem nicht öffentlichen Klimaschutz-Workshop zusammentrat, wurde die neun Punkte umfassende Tagesordnung abgearbeitet. Unter Tagesordnungspunkt acht informierte Umwelt-Dezernent Claus-Jürgen Schillmann über den aktuellen Sachstand zur "Schließung der Schachtanlage ASSE".

[image=5e1764c7785549ede64ccec6]Demnach hat der Landkreis Wolfenbüttel eine Ausnahmeregelung für den Bau eines weiteren Asse-Schachts in einem Naturschutzgebiet erteilt. Über den Schacht 5 wolle das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) die radioaktiven Abfälle aus dem maroden Bergwerk herausholen. Der Schacht soll rund 750 Meter tief in die Erde führen, vorher müssen Bäume gefällt und Erde ausgehoben werden.

[image=5e1764bf785549ede64ccd1d]„Der Prozess ist in Fahrt gekommen.“


Uwe Lagosky, Vorsitzender des Umweltausschusses

Bei der betroffenen Schutzzone handelt es sich um ein FFH-Gebiet gemäß der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Schillmann zufolge konnte der Landkreis die Ausnahmegenehmigung erteilen, weil keine prioritären Arten und Lebensraumtypen betroffen wären. "Glücklicherweise nicht", so der Dezernent.

Begleitend zur Ausnahmegenehmigung  ist ein Waldumwandlungs-Verfahren erfoderlich, der zu rodende Wald muss ersetzt werden. "Im Oberflächenbereich des Schachtes 5 gibt es aber keinen alten Baumbestand, lediglich junge Ahornbäume", erklärte Schillmann. Mit den Rodungen, die dem Bodenaushub vorausgehen müssen,  soll noch vor dem Beginn der diesjährigen Brut- und Setzzeit begonnen werden. Die entsprechende Fläche soll ab Anfang März von der Forst-Verwaltung geräumt werden.

[image=5e1764bf785549ede64ccd1a][image=5e1764ba785549ede64ccbcc]Die Schachtanlage soll frühestens in zwei bis drei Jahren fertiggestellt werden. "Die erste Bohrung ist erst zum Ende diesen Jahres zu erwarten", schätzt Schillmann. Experten rechnen allerdings damit, dass der Prozess der Rückholung zirka 40 Jahre dauern könnte (WolfenbüttelHeute.de berichtete). "Die bergbauliche Standsicherheit ist wohl besser als bisher eingeschätzt."

Die Landkreisverwaltung hat die Genehmigung innerhalb von sieben Tagen erteilt. "Andere haben gesagt, ein solches Genehmigungsverfahren dauere sieben bis 13 Monate", so Schillmann, der auch die zügige Zuarbeit von Daten und Unterlagen durch das BfS und die ASSE-GmbH lobte.

[image=5e1764bf785549ede64ccd1b]Lob gab es auch seitens des SPD-Kreistagsmitglieds Heike Wiegel vom Verein „aufpASSEn“, für das so zügige Erteilen der Genehmigung in Richtung der Kreisverwaltung.

Fotos (4): Marc Angerstein/ WolfenbüttelHeute.de


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