Attentat auf Hospiz-Geschäftsführer: Metallgeländer rettete ihm das Leben

Nach dem Angriff auf den Geschäftsführer am vergangenen Mittwoch gibt es nun ein Statement vom Hospiz.

 In dieses für Wendessen symbolträchtige Eingangstor des ehemaligen Gutshauses – seit der Eröffnung des HospizZentrums der Nebeneingang – ist der Mann gefahren. Ein Metallgeländer in der Eingangshalle hat das Auto zum Stehen gebracht – und dem Geschäftsführer vermutlich das Leben gerettet.
In dieses für Wendessen symbolträchtige Eingangstor des ehemaligen Gutshauses – seit der Eröffnung des HospizZentrums der Nebeneingang – ist der Mann gefahren. Ein Metallgeländer in der Eingangshalle hat das Auto zum Stehen gebracht – und dem Geschäftsführer vermutlich das Leben gerettet. | Foto: aktuell24/bm

Wendeessen. Am vergangenen Mittwoch kam es am HospizZentrum Wendessen zu einem schrecklichen Vorfall. Der Geschäftsführer wurde Opfer eines Attentats. Offenbar vorsätzlich ausgeführt von einem kurz zuvor gekündigten Mitarbeiter. Nun äußeren sich das HoszpizZentrum und auch dessen Geschäftsführer zu dem Vorfall.



Der Geschäftsführer des Hospizes habe die Kollision relativ gut überstanden, es sei aber eine lebensgefährliche Situation gewesen. Denn nur ein Metallgeländer in der Eingangshalle habe das Auto zum Stehen gebracht – und dem Geschäftsführer vermutlich das Leben gerettet, heißt es in dem Statement, das regionalHeute.de am heutigen Samstag erreichte.


„Bei aller Betroffenheit: Für uns zählt, dass es Florian Cacalowski den Umständen entsprechend gut geht“, lautet die zentrale Aussage des Hospizvereins. Dass die Kollision auch anders hätte enden können, sei vor allem ihm bewusst: „Meine Familie und ich haben beschlossen, zukünftig am 21. August meinen zweiten Geburtstag zu feiern", sagt dieser.

Geschäftsführer und Mitarbeiter dankbar


Am Mittwochabend seien Andrea Georgi-Laumert und Ulrike Jürgens vom Hospizvorstand in Wendessen vor Ort und beeindruckt von den zahlreichen Dienstkräften der Behörden gewesen, die hier bis in die Nachtstunden ruhig und freundlich ihre Arbeit gemacht hätten. Darunter Polizei, Feuerwehr und Spurensicherung. Währenddessen sei der Betrieb im Hospiz störungsfrei weitergelaufen. Die Pflegekräfte versorgen die Hospizgäste, haben ein Ohr auch für deren Angehörige. Sozialdienstleiterin Petra Scholz-Marxen sei in diesen Stunden die zentrale Anlaufstelle – sie beantwortet Fragen, gibt Informationen weiter, spricht mit der Familie von Florian Cacalowski.

Mitarbeitende aus Verwaltung und Haustechnik, die längst Feierabend haben, seien ebenfalls noch zur Stelle. Viele hätten die Situation unmittelbar nach dem Unfall miterlebt – und hätten trotzdem ruhig, besonnen und umsichtig agiert. „Wir haben wirklich ein starkes Team“, freuen sich die Vorständinnen. „Gerade in solch kritischen Situationen kommen die Qualitäten der Menschen voll zum Tragen.“ Mit Sozialdienstleiterin Petra Scholz-Marxen seien sie sich dennoch sicher, dass bei einem solchen Vorfall psychologische Unterstützung notwendig sei. Die sei inzwischen für das gesamte Team organisiert worden.

Langer Heilungsprozess steht bevor


„Es sind die mitmenschlichen Reaktionen, die in solchen Situationen helfen und zählen“, sagt Florian Cacalowski. „Mein Dank gilt den Rettungskräften und den vielen Mitarbeitenden im Klinikum Wolfenbüttel, die mir Mut zugesprochen haben. Ich freue mich über die vielen Genesungswünsche, auch wenn noch eine Operation und anschließend ein langer Heilungsprozess vor mir liegen. Wir haben in unserem Haus Menschen, denen es viel schlechter geht als mir. Ich will bald wieder zurück sein, um genau das tun zu können, was wichtig ist: Menschen auf ihrem letzten Lebensweg respektvoll und würdevoll begleiten.“


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