Auf der Suche nach der Brandursache: Ermittlungen dauern an

von Thorsten Raedlein


| Foto: Werner Heise



Groß Denkte. Der Rauch ist verzogen, der Brandgeruch noch nicht. Ebenso ein schrecklicher Verdacht, der gestern schon durch die Köpfe der Helfer am Unglücksort geisterte – führte vielleicht das Spiel mit dem Feuer zum Brand des Einfamilienhauses in Groß Denkte (WolfenbüttelHeute.de berichtete)?

Derzeit gebe es keine neuen Erkenntnisse zur Brandursache, teilte die Polizei soeben in einer Presseerklärung mit.


Das Feuer war in einem Zimmer eines 14-jährigen Hausbewohners aus bislang ungeklärter Ursache ausgebrochen. Erste Ermittlungen am Brandort ergaben, dass ein technischer Defekt ausgeschlossen werden kann. Der 14-jährige erlitt Verbrennungen an einer Hand und wird stationär in einem Krankenhaus behandelt. Eine Befragung war daher noch nicht möglich.

Drei weitere erwachsene Familienangehörige, sowie die elfjährige Schwester atmeten u.a. beim Versuch das Feuer selbst zu löschen, Rauch ein und wurden ebenfalls in einem Krankenhaus behandelt. Sie konnten das Krankenhaus jedoch bereits wieder verlassen. Die eingesetzte Feuerwehr konnte das Feuer schnell unter Kontrolle bringen und löschen, so dass geringer Sachschaden entstand. Lediglich Teile der Einrichtung im Zimmers des 14-Jährigen wurden durch das Feuer beschädigt, Gebäudeschaden ist nicht entstanden. Der Schaden wird auf zirka 1500 Euro geschätzt. Die weiteren Ermittlungen zur Brandursache dauern an.

Der Gefahr, dass zündelnde Kinder leichtfertig ihr eigenes Leben und das Unbeteiligter aufs Spiel setzen, kann nur durch pädagogisch sinnvolle Aufklärung entgegengewirkt werden, betont Christian Lüdecke, Brandschutzerzieher der Feuerwehr Wolfenbüttel. Angesprochen sind in erster Linie die Eltern, da sie für das Tun und Lassen Ihrer Kinder zu allererst die Verantwortung tragen. Die Aufklärung über die Gefahren des Feuers muss deshalb schon frühzeitig im Elternhaus beginnen. Darüber hinaus können Kindergarten und Schule die elterliche Aufgabe wirkungsvoll unterstützen. Durch das langsame Hinführen eines Fingers zur offenen Flamme macht das Kind die erste, unangenehme Bekanntschaft mit dem Feuer. Die erste Vorsicht wird wachgerufen. Diese psychologische Einstimmung zum vorsichtigen Umgang mit Feuer ist die wichtigste Vorbeugungsmaßnahme gegen Brände jeder Art, denn sie wird den Menschen auf seinem ganzen Lebensweg begleiten. Eltern sollten aber auch mit gutem Beispiel vorangehen und Streichhölzer und Feuerzeuge nicht achtlos herumliegen lassen. Mit strikten Verboten, Abschreckung oder Angst erreichen Eltern nur den gegenteiligen Effekt, denn sie wecken nicht nur die Neugier, sondern auch den Trotz des Kindes mit der Konsequenz, dass das Kind in aller Heimlichkeit zündelt. Und das gerade ist die größte Gefahr.


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