30.11.2011, 09:12 Uhr

[image=5e1764c0785549ede64ccd2b]"Der wirtschaftliche Erfolg einer Region ist auch davon abhängig, ob es in der Region qualifizierte Arbeitskräfte gibt. Aber die demografische Entwicklung im Landkreis Wolfenbüttel lässt zukünftig erwarten, dass die Anzahl der Jugendlichen stark abnimmt." Dies ist die übereinstimmende Einschätzung von Peter Walte, dem Schulleiter der Carl-Gotthard-Langhans-Schule (CGLS) und Landrat Jörg Röhmann.

Nach einer Studie des Zweckverbands Großraum Braunschweig gibt es im Kreisgebiet derzeit noch 4200Menschen im Alter zwischen 16 und 20 Jahren. Im Jahr 2020 sollen es nur noch 3500 sein. Schon jetzt haben es viele Betriebe schwer, ausreichend qualifiziertes Personal zu finden. Walte: "Insbesondere kleine Unternehmen werden in Zukunft noch mehr im Wettbewerb zur Industrie stehen, wenn es um Fachkräfte geht." In technischen Berufen sei das schon jetzt deutlich spürbar. "Und die Industrie bildet für sich heute schon nicht mehr das Personal aus, dass sie künftig braucht."

Auch die theoretischen Anforderungen an die Auszubildenden werden immer größer. "Deshalb ist auch so wichtig, dass jeder Schüler die Schule mit einem qualifiziertem Abschluss verlässt", erklärt der Landrat.

[image=5e1764c0785549ede64ccd2c]"Heute dafür zu sorgen, dass es in Zukunft genug Fachkräfte gibt, ist eine Form von aktiver Wirtschaftsförderung."

Peter Walte, Schulleiter der CGLS

Nicht nur Ausbildungsbetriebe, sondern alle Wirtschaftsunternehmen werden von dieser Entwicklung berührt. Für alle „Akteure“ eines Wirtschaftsraumes gilt es also, sich auf diese Rahmenbedingungen vorzubereiten. Fachkräfteausbildung heute bedeutet die Basis für betriebliche Handlungsfähigkeit morgen zu schaffen. Die besondere Wirtschaftsstruktur im Landkreis Wolfenbüttel (vorrangig KUM-Unternehmen und die Randlage zu den Zentren BS, SZ, WOB) erfordert auch besondere Bemühungen.

"Nur jeder zweite Jugendliche findet noch einen Ausbildungsplatz bei uns im Landkreis", so der Oberstudiendirektor Walte. Der Landrat nickt. "Und das Problem wird immer größer", ergänzt er. Und weiter: "Uns ist wichtig, dass Betriebe Auszubildende als existenzielle Basis begreifen."

Im Landkreis Wolfenbüttel gibt es sehr aktive Einrichtungen, die sich um die Vermittlung von Jugendlichen in Ausbildung oder Berufsarbeit bemühen. Die Wirtschaftsunternehmen nutzen diese Unterstützer sehr unterschiedlich, aber vielleicht noch nicht optimal. Vor diesem Hintergrund hat die CGLS, die Berufsbildenden Schule des Landkreises Wolfenbüttel, zu einem Symposium am 14. Dezember eingeladen. Mehr als 800 Unternehmen, alle Schulen, Berufsbildungseinrichtungen und Arbeitsvermittler sind eingeladen, um sich zu informieren und um im gemeinsamen Gespräch ihre Abstimmung zu optimieren. Die Einladung veröffentlichen wir hier: Einladung Symposium


Die Einladung richtet an alle, die sich angesprochen fühlen, allerdings sollten Interessierte sich vorab telefonisch anmelden: (05 33 1) 95 60 - 0.

"Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele Unternehmen die Einladung annehmen würden", sagte Röhmann. Nach seiner Auffassung sei die Qualifizierung von jungen Menschen nicht nur Aufgabe von Kommunen und Schulen, sondern auch der Wirtschaft.