Brücke und Parkplatz: Wie geht es an der Meesche weiter?

Das Fehlen des baurechtlich notwendigen Parkplatzes wird seit drei Jahren geduldet. Die Stadt gibt Auskunft über den Stand der Dinge.

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Die gerodete Fläche rechts vom Stadion soll dem Hochwasserschutz dienen und könnte auch eine Alternative für Parkplätze sein.
Die gerodete Fläche rechts vom Stadion soll dem Hochwasserschutz dienen und könnte auch eine Alternative für Parkplätze sein. | Foto: Matthias Kettling

Wolfenbüttel. Seitdem die Sportanlage Meesche vor über drei Jahren eingeweiht wurde, fehlt dort eigentlich ein Parkplatz. Über den baurechtswidrigen Zustand informierte die Stadt Wolfenbüttel im November vergangenen Jahres (regionalHeute.de berichtete). Wir fragten bei der Stadt nach, was sich in dieser Sache inzwischen getan hat. Außerdem wollten wir wissen, ob der Bau der Brücke über die Friedrich-Ebert-Straße wie geplant Ende dieses Jahres beginnt.



Um mit dem letztgenannten Punkt zu beginnen: Die Antwort ist "Nein". "Der Brückenbau wurde auf 2024 verschoben, weil es im Planungsprozess Verzögerungen gegeben hatte", erklärt Stadtsprecher Thorsten Raedlein auf unsere Anfrage. Nach Abschluss der Planung werde die Ausschreibung für das Vergabeverfahren vorbereitet und der Zeitplan für die Bauabwicklung erstellt. Dabei werde unter anderem berücksichtigt, dass die Arbeiten außerhalb der Brut- und Setzzeit (1. April bis 15. Juli) durchgeführt werden müssen.

Parkplatz sorgte für Diskussionen


Für viele Diskussionen sorgte der geplante Parkplatz an der Friedrich-Ebert-Straße. Die ursprünglichen Pläne sahen vor, dass dafür etliche Bäume hätten gefällt werden müssen. In der Politik wurde dann beschlossen, dass die Verwaltung zunächst Alternativen prüfen solle, etwa in der benachbarten Hochwasser-Mulde. Vor knapp einem Jahr hieß es aber auch, dass die Duldung des baurechtswidrigen Zustands auch aufgrund der Corona-Pandemie und dem dadurch geringen Zuschaueraufkommen habe erfolgen können. Da es jetzt schon länger keine einschränkenden Maßnahmen mehr gibt, wollte regionbalHeute.de wissen, was sich in der Sache getan hat und wie sich die Parksituation bei größeren Veranstaltungen und Ligaspielen aktuell darstellt.

"Die Parksituation im Zusammenhang mit der Meesche stellt sich insgesamt nicht außerordentlich problematisch dar", teilt Thorsten Raedlein mit. Viele kämen regelmäßig mit dem Fahrrad oder zu Fuß zur Meesche, die ja sehr zentral in Wolfenbüttel liege. Dennoch bestehe gerade bei größeren Veranstaltungen erwartungsgemäß ein erhöhter Parkbedarf. "Obwohl die großen Parkhäuser in der Innenstadt nur zirka 500 beziehungsweise 600 Meter entfernt liegen, kommt es dann zu viel Parksuchverkehr in den umliegenden Wohnstraßen und auch zu Falschparken, das trotz Überwachung nicht umfassend unterbunden werden kann", kritisiert Raedlein.

Plätze in Mulde sollen kommen


Es sei deshalb unverändert vorgesehen, die notwendigen Stellplätze für die Meesche auch zu schaffen. Im Jahr 2021 habe der Rat der Stadt beschlossen, die Stellplätze an der Friedrich-Ebert-Straße „erst nach Prüfung aller Alternativen“ umzusetzen. Die Prüfung der Alternativen sei weit fortgeschritten. Teile des Stellplatzbedarfs würden in der Hochwasser-Mulde am Okerbogen nachgewiesen werden, sobald die Mulde gebaut sei. Diese Stellplätze würden dann temporär für Großveranstaltungen geöffnet.

"Die Planungen für die Hochwasserschutzmaßnahmen am Okerbogen und deren Bau liegen beim Wasserverband Harz-Heide, der dafür noch keinen verbindlichen Zeitplan mitgeteilt hat", informiert der Stadtsprecher. Weil der erhöhte Stellplatzbedarf, der bei größeren Veranstaltungen auf der Meesche besteht, in der Hochwasser-Mulde abgedeckt werde, könne der Parkplatz an der Friedrich-Ebert-Straße deutlich kleiner geplant werden als ursprünglich vorgesehen. Ob der Parkplatz an der Friedrich-Ebert-Straße in verkleinerter Form überhaupt hergestellt werde, oder ob für den gesamten Stellplatzbedarf anderweitige Lösungen gefunden werden, sei nicht abschließend geklärt. "Aufgrund der stetig voranschreitenden Planungen wird der Zustand baurechtlich derzeit weiterhin geduldet", so Thorsten Raedlein abschließend.


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