Anja Piel, Spitzenkandidatin und Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Niedersachsen, bewertete heute die neue OECD-Studie ‚Closing the Gender Gap’: „Nirgendwo ist die Arbeitswelt so ungerecht wie in Deutschland. Und dafür trägt die Politik die Verantwortung. Die Versäumnisse der schwarz-gelben Koalition bei den Themen Ganztagsbetreuung und Geschlechtergerechtigkeit treffen erneut die Frauen.“
Der gestern vorgestellten Studie zufolge ist das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen in Deutschland so groß wie sonst nirgendwo in Europa. Kinderbetreuung ist weiterhin vorwiegend Sache der Mütter, die deshalb überdurchschnittlich oft in Teilzeit und zu schlechteren Bedingungen arbeiten. Die Konsequenz: Frauen erhalten im Durchschnitt nur halb so viel Rente wie Männer. „Wir müssen die Ergebnisse im Zusammenhang betrachten“, forderte Anja Piel. „Es ist belegt, dass eine bessere Kinderbetreuung Geschlechtergerechtigkeit befördert und Altersarmut vorbeugt. Aber statt die notwendigen strukturellen Reformen anzugehen, zementieren Union und FDP mit einer ‚Herdprämie’ das bestehende Ungleichgewicht. Das ist unverantwortlich und vergeudet vorhandene Ressourcen.“
Neben dem verstärkten Ausbau von Kita-Plätzen fordern die Grünen eine Frauenquote für die Privatwirtschaft und die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. „Das Problem ist ein gesamtgesellschaftliches. Die Politik kann das nicht allein regeln. Aber wir müssen die Bedingungen für eine gerechtere Gesellschaft schaffen. Dafür sind politische Weichenstellungen nötig, zu denen Schwarz-Gelb mit einem völlig verstaubten und antiquierten Frauen- und Familienbild nicht die nötige Kraft aufbringen kann“, so Piel. „Für eine konsequent emanzipatorische Politik braucht es in Niedersachsen im Januar und in Berlin im Herbst dringend den Wechsel!“
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