Wolfenbüttel. Busse, die am Grünen Platz von der Friedrich-Wilhelm-Straße nach links in die Straße Am Herzogtore abbiegen wollen, haben häufig ein Problem. Der Rückstau an der Ampel und die drei zu überquerenden Spuren sorgen mitunter für lange Wartezeiten. Im September wurde dem städtischen Bauausschuss eine Untersuchung der R+T Verkehrsplanung GmbH vorgestellt, in der Lösungsvorschläge enthalten sind (regionalHeute.de berichtete). Einen davon hatte die Verwaltung dem Bauausschuss am heutigen Dienstag zur Abstimmung vorgelegt. Doch dieser folgte dem Vorschlag nur bedingt.
In der Verwaltungsvorlage ist die Umsetzung der sogenannten Busschleuse vorgesehen. Hierfür würde vor der Einmündung der Professor-Plücker-Straße eine zusätzliche Ampelanlage für den Fahrstreifen in Richtung Am Herzogtore errichtet werden, die unter Berücksichtigung verschiedener Parameter den Fahrstreifen für den Autoverkehr sperrt. Der Bus könnte sich so schnell in die Linksabbiegerspur in Richtung Kreisverkehr einordnen und über die teilverkehrsabhängige Ampelsteuerung auch bevorzugt nach links abbiegen. Der Vorteil sei laut Stadtbaurat Ivica Lukanic die schnelle Umsetzung, die für die Realisierung des gesamten Stadtbuskonzeptes wichtig sei. Laut Vorlage könnte bei einer Zustimmung des Rates am 25. März sofort die Auftragserteilung an die Stadtwerke Wolfenbüttel erfolgen. Die Inbetriebnahme solle dann bereits am 22. Mai möglich sein.
Verlegung der Bushaltestelle auf die Mittelinsel
Im Bauausschuss gab es allerdings Kritik an dieser Regelung. Die vorgelagerte Ampel würde zu weiteren Rückstaus führen, merkte Ratsherr Stefan Brix (Bündnis 90/Die Grünen) an. Die Busse würden sich dann gegebenenfalls gegenseitig behindern. Brix befürchtete, dass man wenn man nun zustimme, über Jahre mit dieser suboptimalen Lösung leben müsse. Die SPD brachte in Form eines Antrags die eigentlich verworfene Variante wieder auf den Tisch, die Bushaltestelle auf die Mittelinsel der Straße zu verlegen. Wie Ratsherr Uwe Kiehne vorstellte, solle es dann zwar zwei Linksabbiegespuren geben, da auf der Brücke aber eine zweite Spur nich möglich sei, der Busverkehr eine eigene Ampelphase bekommen. Für diese Variante müsste der Miitelstreifen und damit die gesamte Straße verbreitert werden. Der Fußweg würde verschoben und die Parkplätze müssten weichen.
Ivica Lukanic gab zu bedenken, dass dies einen erheblichen Aufwand bedeute. Eine Umsetzung sei frühestens bis Ende 2022/Anfang 2023 denkbar. Auch rechne er mit 500.000 Euro mehr an Kosten. Mit dem anschließenden Kompromissvorschlag von Kiehne zeigte sich dann aber auch der Stadtbaurat zufrieden. Dieser sieht die Umsetzung des Verwaltungsvorschlages vor unter der Bedingung, dass langfristig an der Mittelstreifenlösung gearbeitet werde. Dafür gab der Bauausschuss seine einstimmige Beschlussempfehlung.
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