CDU-Landratskandidatin Barbara Thiel besichtigt Biogasanlagen




Landkreis. Die Sicherstellung einer zuverlässigen, wirtschaftlichen und umweltverträglichen Energieversorgung ist eine der großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Dabei werden die erneuerbaren Energien die zentrale Rolle spielen. Sie sind Energiequellen, die die Umwelt schonen und die klimaverträglich sind. Und anders als fossile Energieträger beruhen erneuerbare Energien auf nahezu unerschöpflichen Quellen. Sie umfassen den Energiemix aus Windenergie, Bioenergie, Solarenergie, Wasserkraft und Geothermie. Den größten Anteil im Stromsektor liefert die Windenergie und schon an zweiter Stelle folgt die Bioenergie, die im Stromsektor vor allem in Form von Biogas und fester Biomasse zum Einsatz kommt. Grund genug für CDU-Landratskandidatin Barbara Thiel, zwei dieser Biogasanlagen im Landkreis Wolfenbüttel zu besichtigen.

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Barbara Thiel in Warle im Gespräch mit Bereichsleiter Matthias Nause. Foto:



In der Nähe von Warle im Schöppenstedter Land betreibt die Fa. Savarpa Bioenergie GmbH & Co. KG  seit Frühjahr 2012 eine Biogasanlage, in der Biogas zu 70 Prozent aus Mais erzeugt wird, der auf den umliegenden landwirtschaftlichen Flächen angebaut wird. Ergänzt wird die Biomasse durch organische Reststoffe als sog. Bonusmaterial, wie Stallmist, Jauche, Gülle und Trockenkot. Insgesamt vier Gesellschafter gehören der Savarpa an, Hauptgesellschafter ist der Unternehmer Florian Rehm, zwei Landwirte sowie eine Privatperson sind die weiteren Anteilseigner.

Der Strom, den die Anlage erzeugt, wird in das Netz des regionalen Energieversorgers eingespeist. Die Anlage hat eine Leistung von 595 Kilowattstunden; bei einer Auslastung von 90 Prozent erzeugt sie damit jährlich Strom im Umfang von rund  4,7 Millionen Kilowattstunden.  Zum Vergleich: Ein Haushalt verbraucht aktuell etwa 4000 Kilowattstunden im Jahr. Stolz berichtet Bereichsleiter Matthias Nause, dass durch ein in ungefähr 700 Meter Entfernung errichtetes Blockheizkraftwerk, das über eine Gasleitung an die Biogasanlage angeschlossen ist, nun auch die Abwärme sinnvoll genutzt werde. Denn mit dieser Wärme, die hier erzeugt werde, können die nahe gelegenen Gewächshäuser einer Gärtnerei in Warle beheizt werden.

„Dies halte ich für eine besonders wirtschaftliche und energieeffiziente Arbeitsweise,“ stellt Barbara Thiel anerkennend fest. „Und“, so Barbara Thiel, „mit dem Prozess der Biogaserzeugung entsteht ein organischer Dünger, der wiederum als Dünger für die Energiepflanzen dient.“

Die Existenz der Biogasanlage hat in dem nur 1,5 Kilometer entfernten Ort Schliestedt die Idee entstehen lassen, neue Wege in der Energieversorgung zu gehen. Schliestedt könnte Bioenergiedorf werden und seinen Energiebedarf (Strom und Wärme) aus der Bioenergie abdecken, die die Biogasanlage erzeugt. Voraussetzung ist, so die Betreiber, dass die Anlage erweitert und in Schliestedt ein Blockheizkraftwerk errichtet wird. „Mit diesem Vorhaben könnte eine stark erhöhte lokale und regionale Wertschöpfung erzielt werden“, ist sich Barbara Thiel sicher. „Wenn die Bürger in die Entscheidungsprozesse eingebunden werden und den Gedanken des Bioenergiedorfs aktiv mittragen, dann kann es gelingen, die Idee Wirklichkeit werden zu lassen.“

Eine Biogasanlage ganz anderer Art hat die Ortschaft Hedeper in der Samtgemeinde Asse aufzuweisen. Dort traf sich Barbara Thiel jetzt mit den Landwirten Andreas Bötel und Jürgen Voß, die zu den sechs Betreibern dieser Anlage gehören. Die jeweiligen Gesellschaftsanteile bestimmen sich nach den eingebrachten Flächenanteilen. Drei weitere Landwirte sind zwar nicht Gesellschafter, beliefern die Anlage aber mit Biomasse. Die 2006 ans Netz gegangene Anlage mit einer Leistung von aktuell 600 Kilowattstunden liegt in unmittelbarer Nähe der bebauten Ortsrandlage. Dies sei letztlich ein Wunsch des Naturschutzes gewesen, wie Geschäftsführer Jürgen Voß erläutert. Mit den Bewohnern des Dorfes, das heute noch rund 400 Einwohner und allein zehn Bauernhöfe aufzuweisen hat, gebe es keinen Streit. Der Grundsatz „Naturschutz geht vor Bürgerschutz“ werde akzeptiert und jeder sei sich im Klaren darüber, dass das Leben auf dem Land auch mit Emissionen verbunden ist.

Zu zwei Drittel wird in der Biogasanlage Mais verarbeitet, die restliche Biomasse – und das ist die Besonderheit dieser Anlage – besteht hauptsächlich aus Gras, und das ist gerade bei knapper werdenden Flächen ein großer Vorteil. Über das 3N-Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe e.V. ist die Idee entwickelt worden, statt organischer Reststoffe eine andere Art von Biomasse zu verwenden.  Das Kompetenzzentrum unterstützt seit 2006 aktiv die Entwicklung nachwachsender Rohstoffe und Bioenergie und wird bei seinen Aktivitäten vom Land Niedersachsen bezuschusst. Das verwendete Gras stammt u.a. aus dem Wasserschutzgebiet Börßum. Wird dort gemäht, so muss das Mähgut noch am selben Tag abtransportiert werden.

Insgesamt zeigen sich heute die Betreiber mit der Wirtschaftlichkeit der Anlage sehr zufrieden. Dies war nicht immer so. Die Umstellung auf einen höheren Grasanteil führte anfangs zu technischen Problemen und damit auch zu einer verringerten Leistung. Diese Probleme konnten Anfang 2010 behoben werden, die Anlage erreicht jetzt wieder dauerhaft ihre volle Leistung und die Rentabilität der Anlage hat sich damit deutlich verbessert. Seit 2011 verfügt die Anlage zudem über eine Wärmenachverstromungsanlage, die es möglich macht, die Abwärme in Strom umzuwandeln.

„Bioenergie leistet schon jetzt einen wertvollen Beitrag für eine nachhaltige Energieversorgung und zum Klimaschutz. Nachwachsende Rohstoffe sind kontinuierlich erneuerbar und CO2-neutral. Auch deshalb hat sich Biomasse inzwischen zu einer festen und vor allem auch berechenbaren Größe bei der Erzeugung von regenerativer Energie entwickelt“, stellt Barbara Thiel abschließend fest. „Diese Energie hat zudem den großen Vorteil, dass sie speicher- und regelbar ist und dadurch eine gleichmäßige Versorgung möglich ist.“


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