Corona-Sicherheit an Schulen: Destedt testet "Infektions-Ampel"

Sie soll das nötige Lüften in den Klassenräumen auf Basis wissenschaftlicher Datenerhebungen besser steuern.

Schulleiter Ulli Kleinfeldt (zweiter von rechts) von der Destedter Grundschule erläutert den Grünen die Infektionsampel. Von links: Dr. Diethelm Krause-Hotopp, Horst Gilarski und Giovanni Guarascio.
Schulleiter Ulli Kleinfeldt (zweiter von rechts) von der Destedter Grundschule erläutert den Grünen die Infektionsampel. Von links: Dr. Diethelm Krause-Hotopp, Horst Gilarski und Giovanni Guarascio. | Foto: Bündnis 90/Die Grünen im Ratsfraktion Cremlingen

Cremlingen. Im Rahmen der jüngsten Sitzung des Schulausschusses der Gemeinde Cremlingen berichtete der Schulleiter der Grundschule Destedt, Ulli Kleinfeldt, über ein Projekt der TU Braunschweig an seiner Schule. Die Braunschweiger StartUp Firma Fabmaker hat eine neuartige Infektionsampel für Klassenräume zusammen mit Prof. Dr. Meinhard Schilling vom Institut für Elektrische Messtechnik und Grundlagen der Elektrotechnik entwickelt, die auch in der Grundschule Destedt in einem Modellversuch getestet wird. Hierüber berichten die Cremlinger Grünen in einer Pressemitteilung.


Nachdem das NDR Fernsehen darüber berichtete hatte, wollten sich Mitglieder der Gemeinderatsfraktion und der Destedter Grünen genauer darüber informieren lassen. Bei der Infektionsampel findet zunächst eine individuelle Einstellung auf die Raumsituation vor Ort statt: die Höhe und Breite des Klassenraums, Anzahl der Fenster und ihre Öffnungsmöglichkeiten, die Lage der Tür und weitere Faktoren werden dabei berücksichtigt. Die Ampel misst dann, berechnet aus diversen Daten wie die Luftfeuchtigkeit, die Luftgeschwindigkeit, die Lautstärke, die Aerosolbelastung der Luft im Raum und übermittelt diese Daten an die TU Braunschweig. Dort werden diese ausgewertet und das Infektionsrisiko im Raum ermittelt.

Wissen statt pauschale Vorschriften


„Sobald die Ampel auf ROT springt, muss so lange gelüftet werden, bis sie wieder GRÜN anzeigt“, erläuterte der Schulleiter. Statt – wie es das Ministerium pauschal vorschreibt - nach 20 Minuten zu lüften, „erhalten wir über die Ampel den perfekten Zeitpunkt für das Lüften. Wir haben somit immer frische Luft im Klassenraum.“

Für Horst Gilarski, Bürgermitglied der Grünen, ist diese Ampel eine weitere Möglichkeit, für mehr Sicherheit der Kinder in den Schulen zu sorgen. „Sie kann zwar keine Corona-Infektionen komplett verhindern, vermindert aber die Ansteckungsgefahr.“

„Zum Glück sind die Fenster in den Klassenräumen unserer Grundschulen baulich in gutem Zustand, sodass gut durchgelüftet werden kann. Wo das nicht möglich ist, muss die Gemeinde auch über Luftfilter nachdenken“, so Fraktionsvorsitzender Dr. Diethelm Krause-Hotopp. Die pauschale Forderung der CDU nach Luftfiltern in allen Klassen hatten die Schulleiter:innen im Schulausschuss nicht befürwortet.

Vielleicht auch Hoffnung für Grippewellen


Für Schulleiter Kleinfeldt ist der Ampelversuch, außer der Corona-Problematik, mit der Hoffnungen verbunden, auch die Erkältungs- und Grippeerkrankungen im Winterhalbjahr durch gezieltes Lüften zu reduzieren.

„Ich bin auf die Ergebnisse des Projekts gespannt und freue mich darüber, dass unsere Destedter Schule so innovativ ist“, bedankte sich Giovanni Guarascio von den Destedter Grünen beim Schulleiter.


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