Cremlingen. Vergangene Woche beschloss der Kreistag (34 Ja, 2 Nein, 7 Enthaltungen) die Umwidmung der Herzogsberge in ein Naturschutzgebiet. Zuvor hatte es in Cremlingen Bedenken wegen möglicher Einschränkungen des Osterfeuers gegeben. Zwar gab es vor der Entscheidung Zugeständnisse, doch diese gehen zumindest der Cremlinger CDU nicht weit genug.
"Das Osterfeuer wird durch die Verordnung ausdrücklich erlaubt. Eine Änderung zum ursprünglichen Verordnungs-Entwurf: Das Brennmaterial kann jetzt vier Wochen vor dem Osterfeuer angefahren werden", berichtet Landkreissprecher Andree Wilhelm auf Anfrage von regionalHeute.de.
"Vor der genannten Beschlussfassung des Kreistages konnten der Cremlinger Ortsbürgermeister sowie der CDU-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Uwe Lagosky, in persönlichen Gesprächen mit der Landkreisverwaltung bewirken, dass das Feuerholz von den ehrenamtlichen Jugendlichen an wie bisher vier statt drei Wochenenden vor Ostern angeliefert werden kann. Auch das unumgängliche Befahren des Osterfeuerplatzes zum Holzabladen und Umschichten wurde zugestanden", bestätigt Volker Brandt, 1. Vorsitzender des CDU Ortsverbandes Cremlingen, ebenfalls auf Anfrage.
Verkaufsbuden müssen verlagert werden
Es sei jedoch bei dem Verbot geblieben, auf dem Osterfeuerplatz im Naturschutzgebiet die üblichen Verkaufsbuden aufzustellen sowie die Brandwache dort abzuhalten. Die Verkaufsbuden müssten somit auf einen nahen Weg verlagert werden, der bisher immer zur Aufstellung von Versorgungsfahrzeugen und zum Befahren durch das während des Osterfeuers anwesende Feuerwehrfahrzeug genutzt wurde. Die Brandwache dürfe nun fünf Meter nördlich der bisherigen Stelle - jetzt aber außerhalb des Naturschutzgebietes - abgehalten werden, so Brandt.
Antrag auf Verschiebung scheiterte
"Um nun diese deutlichen Erschwernisse bei der Durchführung des Osterfeuers von Seiten der Freiwilligen Feuerwehr Cremlingen und vielen Helfern abzuwenden, stellten auf der Kreistagssitzung für die CDU-Fraktion Frank Oesterhelweg und Uwe Lagosky den Antrag, die Entscheidung über die Überführung der Herzogsberge in ein Naturschutzgebiet auf die nächste Sitzung zu verschieben", berichtet Volker Brandt. Frank Oesterhelweghabe in der Sitzung noch einmal eindringlich auf die dann erschwerte Durchführung des Osterfeuers hingewiesen und den Antrag auf Verschiebung damit begründet, mit Hilfe von Fachjuristen des Niedersächsischen Landtages prüfen lassen zu wollen, ob letztendlich der Osterfeuerplatz aus dem Naturschutzgebiet ausgeklammert werden könne. Dieser Antragsei mit der Mehrheit von SPD/Grünen abgelehnt worden.
Die freiwillige Feuerwehr Cremlingen müsse nun nach Wegen suchen, dieses österliche Traditionsfest auch weiterhin in dem beliebten Ablauf durchführen zu können.
"Es bleibt ein fahler Nachgeschmack"
"Es bleibt noch anzumerken, dass vor der entscheidenden Kreistagssitzung eine Begehung des Osterfeuerplatzes durch eine kleine Personengruppe aus der Gemeinde- und Kreisverwaltung stattfand. Man hielt es nicht für notwendig, dazu auch Mitglieder der Planungsgruppe des Osterfeuers oder andere Vertreter aus der Ortschaft Cremlingen einzuladen. Hier wurde die so oft gepriesene Bürgernähe ad Absurdum geführt. Bei der ganzen bürokratischen und kleinlichen Abwicklung des Themas Osterfeuer bleibt ein ganz fahler Nachgeschmack", kritisiert Brandt abschließend.
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