Das ändert sich 2015

von Robert Braumann


| Foto: Robert Braumann)



Wolfenbüttel. Zum neuen Jahr ändern sich einige Dinge, die auch viele Bürger der Lessingstadt betreffen. Ob Mindestlohn, Pflegereform, Kirchensteuer oder höheres Briefporto – WolfenbüttelHeute.de sagt Ihnen was sich alles ändert.

Ab 1. Januar 2015 gilt der allgemeine, flächendeckende Mindestlohn. Er beträgt dann 8,50 Euro brutto pro Zeitstunde in ganz Deutschland. Rund vier Millionen Beschäftigte sollen dadurch besser gestellt werden. Allerdings gibt es auch Ausnahmen – Jugendliche unter 18 Jahren, die keinen Berufsabschluss haben sind genauso ausgeschlossen wie Praktikanten, wenn diese entweder ein Pflichtpraktikum machen oder weniger als drei Monate angestellt sind. Auch bei den Langzeitarbeitslosen wurde eine Ausnahme gemacht. Werden diese eingestellt, dürfen Arbeitgeber in den ersten sechs Monaten weniger als den Mindestlohn zahlen. Die Erhöhung der Gehälter wird für einige Dienstleistungen Preissteigerung zur Folge haben. So wird zum Beispiel das Taxifahren teurer.

Beiträge erhöhen sich, Elterngeld Plus kommt


Ebenfalls ab dem 1. Januar ändert sich etwas bei den Leistungen für Pflegebedürftige und deren Angehörigen. Sie steigen um vier Prozent. Dazu können Arbeitnehmer in Betrieben mit mehr als 25 Mitarbeitern eine zweijährige Familienpflegezeit nehmen. Dabei kann die Arbeitszeit auf bis zu 15 Stunden verringert werden. Auch ein zinsloses Darlehen ist möglich. Arbeiten mehr als 15 Mitarbeiter in einem Betrieb, kann man sich bis zu sechs Monaten freistellen lassen. Allerdings ohne Lohnersatz. Auch eine bezahlte Auszeit von zehn Tagen, die zur Pflege eines schwerkranken Familienangehörigen genutzt werden kann, ist möglich. Um alles zu finanzieren, wurde der Beitragssatz zur Pflegeversicherung auf 2,35 Prozent erhöht. Im Gegenzug sinkt der Beitrag zur Rentenversicherung um 0,2 Prozentpunkte. Außerdem steigen die Hartz-IV-Regelsätze um gut zwei Prozent. Auch der Beitrag zur Krankenversicherung sinkt im kommenden Jahr um 0,9 Prozentpunkte. Allerdings ist es den Kassen nun erlaubt Zusatzbeiträge zu errichten. Die Kirchensteuer auf Kapitalerträge wird ab dem 1.Januar direkt abgeführt. Bisher durfte sie nachträglich entrichtet werden. Ab dem 1. Juli gibt es zudem Änderungen beim Elterngeld. Mama und Papa können dann in Teilzeit arbeiten und bekommen das Elterngeld Plus. Es gibt zwar nur die Hälfte vom eigentlichen Elterngeld, dafür kann es 28 Monate bezogen werden.

Datenkrake?


Augen auf bei Facebook. Hier werden die Nutzungsbedingungen zum neuen Jahr geändert. Das Surfverhalten der Nutzer wird dann zu Werbezwecken komplett ausgewertet, bisher wurde das nur innerhalb des Netzwerks gemacht. Jetzt werden alle Internetseiten und Apps ausgewertet. Genaue Infos finden Sie hier.  Sobald Sie Facebook am 1. Januar nutzen, treten die Regeln in Kraft.

Was passiert sonst noch?


Wer 2015 einen Standardbrief verschicken möchte, der muss dafür 62 Cent berappen. Dazu tritt die Europäische Abgasnorm in Kraft. Ab September 2015 müssen alle Benzin- und Dieselmotoren von Neuwagen die Abgasnorm Euro-6 erfüllen. Ab dem 1. Oktober 2015 müssen Autobauer Pkws und Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen mit dem Notrufsystem eCall ausgestattet werden. Nach einem schweren Unfall setzt das System einen automatischen Notruf ab. Der wird an die nächste Rettungsstelle geschickt. Das soll die Zahl der Unfalltoten deutlich reduzieren. Wer künftig umzieht, der darf sein Nummernschild behalten. Das Auto muss aber dennoch umgemeldet werden.


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