Landkreis. Vertreter des WF-KV-Vorstands von DGB und Verdi informierten am vergangenen Samstag an ihrem Stand in der Fußgängerzone zum Thema „Rente“. Die gesetzliche Rente ist für die meisten Menschen die verlässlichste und oftmals auch die einzige Altersversorgung.
Die Renten befinden sich jedoch seit Jahren im Sinkflug, so dass immer mehr Rentnerinnen und Rentner auf staatliche Hilfe angewiesen sind. Deshalb fordern die Gewerkschaften im DGB einen Kurswechsel bei der Alterssicherung und bestimmte gezielte Schritte, um Altersarmut wirksam zu bekämpfen. Die Gewerkschaftsvertreter wiesen darauf hin, dass die Rente in früheren Jahrzehnten noch ein Niveau von ca. 70% des früheren monatlichen Einkommens erreichte, gegenwärtig bei etwa 48 Prozent liegt, gleichzeitig Vertreter der etablierten Parteien in Berlin betonen, eine sog. „Haltelinie“ bei einem möglichen weiteren Sinkflug bei 43 % gesetzlich zu verankern. Die DGB-Vertreter erläuterten in vielen Gesprächen mit den Bürgern, dass ein weiterer gesellschafts- und parteipolitischer Skandal darin besteht, dass die Rentenkasse jahrzehntelang – egal ob SPD oder CDU die Regierung führte – quasi geplündert wurde, indem mit vielen Milliarden „versicherungsfremde Leistungen“ finanziert wurden.
Viele Bürger öffneten sich in den Gesprächen und berichteten über ihre Erwerbsbiographie bzw ihre z.T angespannte z.T prekäre wirtschaftliche und soziale Situation. Eine Bürgerin, die mehrere Kinder großgezogen hat und 17 Jahre im öffentlichen Dienst tätig war, äußerte wörtlich: „meine Rente ist zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig“. – Die Gewerkschafter betonten immer wieder, dass der sog. „Generationenvertrag“ (ein ausbalanciertes System, das die Arbeitnehmer nicht zu stark belastet und die Rentner auf der anderen Seite ebenfalls nicht zu stark einschränkt) deshalb schon lange nicht mehr funktioniert. Die DGB-Vertreter fordern im Einklang mit der DGB-Bundesebene, verschiedene durchaus finanzierbare Maßnahmen zu ergreifen, um das Rentenniveau wieder auf deutlich über 50 % anzuheben und die Rentenversicherungsbeiträge der Arbeitnehmer auf ein vernünftiges Niveau zu begrenzen.
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