Wolfenbüttel. Der FDP-Landtagsabgeordnete Björn Försterling aus Wolfenbüttel findet in einer Pressemitteilung deutliche Worte zu Impfstrategie der Bundesregierung und der Niedersächsischen Landesregierung. Försterling wirft den Verantwortlichen vor den Impfstart verschlafen zu haben. Der Abgeordnete sieht darin jedoch nur ein Symptom einer grundlegenden Trägheit der Landesregierung in der Pandemie.
Eineinhalb Wochen nach dem bundesweiten Impfstart sind die ersten Menschen im Kreis Wolfenbüttel gegen Covid-19 geimpft worden. Der FDP-Landtags- und Kreistagsabgeordnete Björn Försterling freue sich zwar, dass es endlich losgeht, fände den Start aber reichlich spät. „Niedersachsen ist auf dem vorletzten Platz unter allen Bundesländern, was die verabreichten Impfdosen betrifft. Die Landesregierung hat den Impfstart verschlafen.“ Wenn so weitergeimpft würde, dauere es noch rund zehn Jahre, bis in Niedersachsen eine Herdenimmunität erreicht sei.
Dem Gesundheitsamt des Landkreises hingegen mache er keinerlei Vorwürfe. „Das Impfzentrum im KOMM ist seit Mitte Dezember betriebsbereit, die mobilen Teams warteten nur auf ihren Einsatz. Aber die können eben nur mit dem arbeiten, was sie haben, und das war bis vor ein paar Tagen: nichts.“
Trägheit nicht nur beim Impfen
Kritik übt Försterling daher auch am Bund, der viel zu wenig Impfstoff bestellt habe. „Jetzt stehen die Teams hier vor Ort da mit ein paar Fläschchen, die eine Woche reichen, und hoffen, dass sie rechtzeitig Nachschub bekommen“, sagt der FDP-Mann. Auch die Organisation aufseiten des Landes Niedersachsen müsse "dringend verbessert" werden. „Wir können uns so viel Trägheit nicht leisten“, mahnt Försterling. „Nicht nur, weil das Virus alles andere als träge ist – auch die Impfbereitschaft dürfte nicht gerade steigen, wenn man auf einen Termin mehrere Monate warten muss.“
Der FDP-Politiker erneuert auch seine Kritik am Umgang mit den Schulen in Niedersachsen. „Noch immer fehlt es an sinnvollen Konzepten für einen sicheren Unterricht, und das knapp ein Jahr nach Beginn der Pandemie.“ Ob Luftfilteranlagen oder ordentliche digitale Bildungsangebote: das alles dauere zu lange. Es sei absehbar, dass die Pandemie noch lange Teil unseres Alltags sein werde – gerade bei dem aktuellen Impftempo. „Wir können die Schüler nicht so lange Zeit um ihre Bildung bringen. Die Landesregierung muss sich endlich bewegen“, fordert Försterling.
mehr News aus Wolfenbüttel